Digg.com - Ärger im Paradies der Linksammler
Auch in der Studenten-Community Facebook brodelt es
In den vergangenen Tagen gab es viele Diskussionen um die bekannte Website Digg.com, die eine gemeinschaftliche Nachrichten-Linksammlung mit Kommentarfunktion darstellt und bereits über 500.000 Nutzer zählt. Nun soll das Bewertungssystem geändert werden, da die prominent gelisteten Neuigkeiten laut Kritikern zu leicht durch wenige sehr aktive Nutzer bestimmt werden können und Neulinge kaum eine Chance haben, auf die Digg-Homepage zu kommen.
Nach der öffentlichen Kritik durch "jesusphreak", der die gegenseitige Unterstützung unter den aktivsten 50 Digg-Mitgliedern als Problem aufzeigte, und dem Kommentar eines weiteren Digg-Nutzers über den Algorithmus, der prominente Mitglieder zu sehr bevorzugt, reagierte Digg-Gründer Kevin Rose in seinem Blog mit der Ankündigung eines neuen Bewertungssystems, mit dem es Nutzern erschwert werden soll, absichtlich und in Absprache mit anderen eigene Beiträge hochzuwerten und auf die Digg-Homepage zu bringen. Bereits im April 2006 gab es erste Kritik am Bewertungssystem von Digg.
Gleichzeitig muss sich Digg auch immer wieder Kritik gefallen lassen, dass kritische Beiträge über Digg - auch der über die Probleme des Bewertungssystems von "jesusphreak" - von den Moderatoren verborgen werden, so dass sie selbst bei hoher positiver Wertung nicht auf der Homepage oder in der Suche landen. Später tauchte es dann doch auf. Darauf ging Kevon Rose allerdings in seinem Blog nicht ein.
Die Emotionen schlugen auch gegenüber den von "jesusphreak" gelisteten Digg-Nutzern hoch, die sich gegenseitig regelmäßig gut bewerten. Die zu den besonders aktiven Digg-Nutzern zählende konservative US-amerikanische Autorin und Journalistin Michelle Malkin und andere bekam ebenfalls den Zorn anderer Digg-Nutzer ab, die Beleidigungen stufte sie als Angriffe aus dem linken und liberalen Lager ein, das sie selbst in Büchern scharf kritisiert. Malkin betonte, nur regelmäßige Nutzerin zu sein und das System nicht böswillig auszunutzen. Ein weiterer Nutzer mit reger Digg-Teilname sieht sich ebenfalls zu Unrecht angegriffen, während ein anderer sich nach einer öffentlichen Mitteilung ganz von Digg abmeldete.
Ärger gibt es auch in der Studenten-Community Facebook, die sich mit einer neuen Funktion den Zorn vieler Nutzer zugezogen hat. Der Dienst, eine Art OpenBC für Studenten, bietet seit kurzem die Möglichkeit, sich mit News-Feeds über Änderungen an den Profilen von Freunden auf dem Laufenden zu halten. Einige sehen dadurch ihre Privatssphäre verletzt und rufen zum Protest auf, der massiven Zulauf hat.
Die Facebook-Macher betonen hingegen, es seien über die neue Funktion keine Informationen verfügbar, die nicht auch ohne diese einsehbar sind. Informationen, die für Dritte nicht sichtbar sein sollen, bleiben demnach unsichtbar. Mit den Feeds wird es nur einfacher, über Änderungen auf dem Laufenden zu bleiben. Betitelt ist die Stellungnahme mit der Überschrift "Beruhigt Euch. Atmet. Wir hören Euch."
Etwas Positives hat der Sturm der Entrüstung bei Facebook aber: Er zeigt, wie gut das Konzept von "Social Software" und sozialen Netzen funktionieren kann und welche Massen sich damit in kurzer Zeit bewegen lassen.
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Hallo...eine Alternative zu digg.com im deutschen Raum für online Nachrichten und...
Ja, die Seite ist nicht schlecht. Allerdings eher ami-politisch, mich persönlich...
...wieder den pc ausschalten sag ich nur. also wer sich ersthaft mit solchen "problemen...
... hast du dir digg.com überhaupt mal angesehen? Das hat mit Wikipedia (nicht...