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Stark reduzierte PlayStation-3-Stückzahlen

Sony Computer Entertainment nennt Details. Im Rahmen seiner Ankündigung der Verspätung der PlayStation 3 in Europa hat der japanische PlayStation-Chef Ken Kutaragi auch über die geplanten Stückzahlen geredet. Der Mangel an blauen Laserdioden für die Blu-ray-Lauferke der Konsolen hat auch Auswirkungen auf die Markteinführung in den USA und Japan.
/ Christian Klaß
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Kutaragi zufolge werden zum ersten Tag der für den 11. November 2006 geplanten Auslieferung in Japan nur 100.000 PlayStation 3 zur Verfügung stehen. Danach soll der japanische Handel wöchentlich 100.000 bis 120.000 weitere Konsolen erhalten. Bis Ende Dezember 2006 will man es so auf ca. 1 bis 1,2 Millionen Geräte schaffen.

Für den größeren US-Markt, wo der Start am 17. November 2006 erfolgt, stellte Sony Computer Entertainment 400.000 PlayStation 3 für den ersten Tag in Aussicht. Die folgenden Lieferungen werden eher kleiner ausfallen als in Japan, denn auch in den USA sollen bis Ende 2006 voraussichtlich nur 1,2 Millionen Exemplare an den Handel geliefert werden.

Anlässlich der Spielefachmesse E3 im Mai 2006 hatte Sony Computer Entertainment noch das ehrgeizige Ziel vermeldet, bis Ende des Jahres weltweit insgesamt 4 Millionen PlayStation 3 ausliefern zu wollen. Die Lieferprobleme mit den Komponenten hat diese Zahl um fast die Hälfte auf 2,4 Millionen Stück schrumpfen lassen. Ursprünglich sollten es zum Start schon 2 Millionen Stück werden.

Nachdem die PlayStation-3-Einführung in Europa für dieses Jahr abgesagt wurde, werden laut Kutaragi Anfang März 2007 rund 1 Million PlayStation 3 zur Verfügung stehen. Diese Zahlen sind laut Sony Computer Entertainment vorsichtig geschätzt; falls sich die Probleme bei der Massenfertigung der blauen Laserdioden beseitigen lassen, könne die PlayStation-3-Produktion gesteigert werden.

Erstaunlich ist, dass Sony Computer Entertainment weiter daran festhält, bis Ende März 2007, dem Ende des aktuellen Geschäftsjahres des Unternehmens, die ursprünglich für diesen Zeitrahmen angestrebte Zahl von 6 Millionen ausgelieferten PlayStation 3 erreichen zu wollen. Das klingt dann doch etwas mutig für eine vorsichtige Schätzung.

Derweil hat Microsoft bekräftigt, bis Ende 2006 rund 10 Millionen Xbox 360 ausliefern zu wollen - und sich einen offiziellen Kommentar über die PlayStation-3-Verschiebung nicht verkneifen können. Von Microsofts HD-DVD-Laufwerk ist unterdessen auch noch nichts zu sehen, was an Lieferengpässen bei Toshiba liegen könnte.

Zum Europa-Start der Xbox 360 am 2. Dezember 2005 sollen 300.000 Konsolen zur Verfügung gestanden haben, Microsoft versuchte sich als erster Hersteller an einer weltweiten Einführung über einen Zeitraum von nur wenigen Tagen. Das führte zu starken Engpässen, die vor allem kurz vor Heiligabend 2005 so manchen verzweifelten Kunden noch auf Jagd nach den wenigen übrig gebliebenen Xbox-360-Konsolen trieb, oft vergeblich.

Sony Computer Enterainment muss sich wegen der Verspätung in Europa zwar viel Kritik gefallen lassen, vor allem da bis vor kurzem noch alle Gerüchte zurückgewiesen wurden. Allerdings gibt man sich gelassen und verweist auf die immer noch starken PlayStation-2-Verkaufszahlen. Zum Weihnachtsgeschäft wolle man mit der PlayStation 2 weiterhin die Verkaufscharts anführen; unter anderem wegen des frisch gesenkten Preises, einem neuen Farbmodell und wegen Party- und Familienspielen für ein breites Publikum. Hier bekommt Sony aber voraussichtlich zum Weihnachtsgeschäft 2006 starke Konkurrenz durch Nintendos Spielekonsole Wii.

PlayStation-3-Fans, die in freudiger Erwartung vorbestellt hatten, müssen sich zwar nun noch bis zum März 2007 gedulden, aber als schwachen Trost erspart ihnen Sony Computer Entertainment wenigstens die Mehrwertsteuer-Erhöhung. Es scheint auch noch eine Art Entschuldigung gegenüber den Vorbestellern geplant zu sein, aber dazu ließ sich noch nichts in Erfahrung bringen.


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