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Funk-Fingerabdruck eines WLANs hilft gegen MAC-Diebstahl

Adressen von Funkmodulen künftig nicht mehr fälschbar? Jedes Netzwerkgerät hat eine - eigentlich - weltweit einheitliche Seriennummer, die MAC-Adresse. Bei vielen Access-Points und Routern kann man nur eingetragene MAC-Adressen zur Verbindung zulassen, die Nummern werden jedoch unter Umständen unverschlüsselt übertragen, können abgefangen und gefälscht werden. Eine kanadische Wissenschaftlerin will nun ein Gegenmittel gefunden haben.
/ Nico Ernst
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Dr. Jeyanthi Hall an der Carleton-Universtität in Ottawa hat dazu 15 WLAN-Module von sechs Herstellern nachrichtentechnisch untersucht, wie das britische Fachblatt Techworld berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Hall konnte dabei feststellen, dass die eigentliche Funkelektronik, der Transceiver, bei jedem Gerät eindeutige Charakteristika aufweist. Über diesen "Fingerabdruck" eines Transceivers ließ sich das Gerät der MAC-Adresse zuordnen, ganz wie in der Biometrie der Fingerabdruck einer Person.

Bei den Kreuztests ergab sich eine Erfolgsquote von 95 Prozent, wobei nie ein nicht zugelassenes Modul als korrekt erkannt wurde - das Verfahren produzierte also keine "false positives". Vielmehr kam es eher vor, dass ein erlaubtes WLAN-Gerät nicht ins Netz durfte. Für eine kommerzielle Anwendung sind die 95 Prozent Trefferquote aber noch zu gering.

Dr. Hall weist in ihren Arbeiten (PDF)(öffnet im neuen Fenster) zu dem Verfahren außerdem darauf hin, dass für die Tests teure Messgeräte und Software für die Auswertung auf Basis eines neuronalen Netzes notwendig waren. Dennoch steigt die Rechenleistung von Chips zur digitalen Signalverarbeitung ständig, so dass sich der WLAN-Fingerabdruck vielleicht in einigen Jahren als sichere Identifizierung eignet.


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