GNOME 2.16 - Neuauflage der Desktop-Umgebung

GNOME 2.16 basiert auf der GUI-Bibliothek GTK+ 2.10 und profitiert damit von deren Verbesserungen wie einer neuen Druckunterstützung, so dass auch der GNOME-Druckdialog überarbeitet wurde. GNOME selbst kommt mit neuen Symbolen daher, die den Richtlinien des Tango-Projektes entsprechen. Da GNOME sich an die Freedesktop-Spezifikationen zum Benennen von Symbolen(öffnet im neuen Fenster) hält, funktionieren die Symbole auch mit Anwendungen, die für andere Desktop-Umgebungen entwickelt wurden.
Die neue Version der Desktop-Umgebung enthält zudem eine neue Energieverwaltung, um Batterien, USVs und drahtlose Geräte zu verwalten. Die im Panel eingebettete Software stellt auch Statistiken über den Energieverbrauch bereit und bietet D-Bus -Schnittstellen für andere Programme. So kann der Dateimanager Nautilus den Computer während eines Kopiervorgangs vom Einschlafen abhalten und die Desktop-Suche Beagle wählt beim Batteriebetrieb auf einem Laptop einen langsameren Indexierungsmodus.
Ferner enthält GNOME nun die freie .Net-Implementierung Mono , womit Programme aus den Bereichen "Admin" und "Desktop" die freie .Net-Implementierung sowie die GTK-Bindings GTK# nutzen dürfen. Derzeit ist mit Tomboy allerdings nur eine Mono-Applikation offiziell in GNOME vorhanden. Die Software dient zum Verwalten von virtuellen Haftnotizen auf dem Desktop.
Mit Alacarte ist auch der schon aus Ubuntu bekannte Menüeditor in GNOME enthalten, der einfacher zu bedienen sein soll als sein Vorgänger. Baobab ist ein neues Werkzeug, das den Festplattenplatz analysiert und Auskunft über den verwendeten Speicher gibt. Das Programm bietet nicht nur eine Übersicht über das gesamte Dateisystem, sondern listet auch einzelne Verzeichnisse und Dateien auf. Mit auf anderen Rechnern liegenden Verzeichnissen soll Baobab ebenfalls arbeiten können. Für Menschen mit Sehbehinderung enthält GNOME 2.16 den neuen Screenreader Orca.
Der Mediaplayer Totem unterstützt nun auch XSPF(öffnet im neuen Fenster) -Wiedergabelisten und soll eine bessere Browser-Integration bieten. Dabei heben die Entwickler besonders die Kompatibilität zu Seiten hervor, die Windows-Media- und Real-Inhalte bieten. Auch wenn Seiten explizit einen dieser beiden Player verlangen, soll der Zugriff mit Totem klappen.
GNOME 2.16 legt weiterhin viel Wert auf Benutzerfreundlichkeit und bietet in Nautilus daher einen neuen Dialog, um die Zugriffsrechte für Dateien und Ordner einfacher zu ändern. Das Fehlermeldungsprogramm Bug Buddy erhielt eine neue Oberfläche, die einfacher zu bedienen sein soll und das Suchwerkzeug Deskbar nimmt nun weniger Platz auf dem Desktop ein.
Neu ist auch die Unterstützung der Unicode-Zeichendatenbank 5.0, womit mehr als 99.000 Zeichen aus allen Sprachen der Welt zur Verfügung stehen. Da die Unterstützung in die Bibliotheken GLib und Pango eingebaut ist, profitieren alle Programme davon, die diese verwenden. Damit einhergehend wurden die Übersetzungen von GNOME weiter verbessert, so dass GNOME 54 Sprachen unterstützt, wobei jeweils mindestens 80 Prozent des Desktops übersetzt sein soll.
Wie bei GNOME üblich wird die nächste Version der Desktop-Umgebung in sechs Monaten, also im März 2007 erscheinen. Diese soll dann unter anderem noch bessere Unterstützung für 3D-Effekte bieten. Bug Buddy möchten die Entwickler zudem an Bugzilla 3.0 anpassen.
Die nun erschienene GNOME-Version 2.16 wird unter anderem in den Linux-Distributionen Ubuntu 6.10 und Fedora Core 6 als Standard-Desktop enthalten sein, die sich beide noch in der Entwicklung befinden.
GNOME 2.16 steht ab sofort zum Download auf gnome.org(öffnet im neuen Fenster) bereit.



