Vivendi kauft BMG Music Publishing für 1,63 Milliarden Euro
Bertelsmann will mit dem Geld, das durch den Verkauf des Musikverlages hereinkommt, vor allem Teile eines Zwischenkredits in Höhe von 4,5 Milliarden Euro zurückzahlen, der im Zuge von Bertelsmanns Aktienrückkauf aufgenommen wurde. Das Musik-Joint-Venture "Sony BMG Music Entertainment" stehe aber nicht in Frage, man halte an der Partnerschaft mit Sony fest, so Thomas Rabe, Chief Financial Officer und Musikvorstand der Bertelsmann AG.
BMG Music Publishing ist der drittgrößte Musikverlag der Welt. Das Unternehmen ist führender Musikverleger in den Bereichen Pop, zeitgenössischer christlicher Musik, Klassik sowie Produktionsmusik und besitzt einen Katalog von über einer Million Musikkompositionen. Zum Künstlerkatalog gehören unter anderem Christina Aguilera, Robbie Williams, Coldplay, Maroon 5, Keane und Justin Timberlake.
Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 371 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 81 Millionen Euro. Der Verkauf soll nur einen begrenzten Einfluss auf die zukünftige Geschäftsentwicklung von Bertelsmann haben, da BMG Music Publishing lediglich für 2 Prozent des Konzernumsatzes steht.
Im Rahmen der Transaktion wurde offenbar auch der Streit um Bertelsmanns Napster-Engagement beigelegt und ein Vergleich geschlossen: Dieser sieht vor, dass die Universal Music Group 60 Millionen US-Dollar erhält. Diese Summe beinhaltet die Erstattung von Anwaltskosten und deckt sowohl die geltend gemachten Ansprüche der Universal-Tonträgergeschäfte und -Musikverlage als auch etwaige Ansprüche der BMG Music Publishing ab.
Eine Schuldanerkenntnis sei mit diesem Vergleich auf Seiten von Bertelsmann nicht verbunden, betont das Medienunternehmen.



