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ARD und ZDF: Keine Satellitengebühren für Free-TV

Öffentlich-Rechtliche setzen auf DVB-T, DVB-H, DMB und IP-TV. Der Vorsitzende des Digitalausschusses von ARD und ZDF, SR-Intendant Fritz Raff, hat davor gewarnt, weniger wohlhabende Bevölkerungsschichten von den Vorteilen der digitalen Informationsgesellschaft abzukoppeln. Anders als in den USA sei Rundfunk in Deutschland vor allem ein Kulturgut, nicht nur ein Wirtschaftsgut, sagte Raff auf der IFA in Berlin. Die Digitalisierung müsse einen "Mehrwert für alle" schaffen: Der Begriff "Grundverschlüsselung" sei ein Etikettenschwindel.
/ Andreas Donath
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Den Satellitenbetreibern und den Privaten gehe es um die Vorbereitung von Pay- TV-Strukturen, die mittelfristig das Ende der Free-TV-Landschaft in Deutschland bedeuten könnten, so Raff. Er forderte für die öffentlich-rechtlichen Programme die Politik auf, diese auch künftig unverschlüsselt frei empfangbar zu machen.

Durch die Bemühungen der Satellitenbetreiber und der privaten Fersehsender sieht man dem digitalen Antennenfernsehen DVB-T eine völlig neue Bedeutung zukommen. "DVB-T könnte langfristig zum Synonym für frei empfangbares Fernsehen werden" , so Joachim Lampe, Produktionsdirektor des NDR.

Bereits jetzt könnten 70 Prozent der deutschen Haushalte die Programmbouquets von ARD und ZDF digital über Antenne empfangen. Der ursprünglich für das Jahr 2010 geplante Flächenausbau mit DVB-T werde früher erreicht, so der NDR-Mann. Für die Rundfunkversorgung im mobilen Bereich setzen ARD und ZDF neben DVB-T auch auf DMB und DVB-H. Man wolle auch hier eine unverschlüsselte und kostenfreie Ausstrahlung erreichen.

Die Öffentlich-Rechtlichen sehen auch bei IPTV Möglichkeiten, diese Innovation aktiv zu unterstützen, sagte Oliver Werner, WDR-Chefingenieur, in Berlin. "IPTV über DSL-Netze kann als eine neue Form von interaktivem Kabelfernsehen betrachtet werden" , so Werner. Mit dem Rückkanal ließen sich interaktive Funktionen realisieren, wobei sich auch die Gefahr ergebe, dass Nutzungsdaten gesammelt werden, gab Werner zu bedenken. Dies stelle eine neue Herausforderung an den Datenschutz dar.


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