Spieletest: Monster House - Mit Wasser gegen wilde Möbel
THQ bringt Spiel zum Animationsfilm
Gruselfilme für ein jugendliches Publikum sind generell eine nicht ganz unproblematische Angelegenheit - allein schon deshalb, weil der potenzielle Zuschauerkreis da doch recht überschaubar ist. Sony Pictures Entertainment ist es mit "Monster House" aber zweifellos gelungen, einen recht sehenswerten Spuk-Animationsfilm für die Kleinen zu erschaffen - was man von der dazu passenden Spielumsetzung von THQ leider nicht behaupten kann.
Monster House (PS2, GC, DS, GBA)
Das Positive vorweg: Auch auf PlayStation 2 und GameCube sieht Monster House so aus wie im Kino - die Spielgrafik orientiert sich eng an der Filmvorlage, die düstere und stimmungsvolle Soundlandschaft erzeugt zudem viel Atmosphäre. Passend dazu wird inhaltlich prinzipiell dieselbe Geschichte erzählt: Die drei Kids DJ, Chowder und Jenny beobachten seit längerem seltsame Vorgänge rund um das nachbarschaftliche "Nebbercracker Haus" - Dinge und Personen verschwinden dort einfach aus dem Vorgarten, und fast scheint es, als würden sie vom Haus aufgesogen. So beschließt die Freundesgruppe eines Tages, den unheimlichen Vorgängen auf die Spur zu gehen und das seltsame Gemäuer zu betreten.
Monster House (PS2)
Was folgt, ist ein Action-Abenteuer der simplen Art: Nach und nach werden alle drei Kids gesteuert, wobei die einzige wichtige Aktion meist das Betätigen der Wasserpistole ist. Im Gebäude stürzen sich nämlich diverse verhexte Möbelstücke auf die jugendlichen Helden; und wildgewordener Stühle oder aggressiver Tische erwehrt man sich am besten mit einer guten Ladung Wasser. Alle drei Kids haben dabei unterschiedliche Schießprügel, prinzipiell unterscheidet sich die Bedienung aber nicht wirklich - ducken oder der Nahkampf sehen bei allen mehr oder weniger identisch aus.
Monster House (PS2)
Für einen Hauch von spielerischer Abwechslung sorgen ein paar winzige Puzzle-Elemente, die sich meist auf das Einsammeln bestimmter Gegenstände beschränken, und Reaktionstests - kracht ein wütender Baum durchs Hausfenster, muss schnell der richtige Knopf auf dem Controller gedrückt werden, um seinen Fängen wieder zu entkommen.
Viel mehr gibt es dann allerdings nicht zu entdecken - schon nach etwa einer Stunde ist einem praktisch jeder Gegnertyp bereits einmal über den Weg gelaufen. Schlimmer noch: Auch das Haus wirkt wie ein einziger Recycling-Hof - die Innenausstatter haben offensichtlich nur einen Bruchteil ihrer Zeit wirklich kreativ genutzt und danach einfach fein säuberlich mehrere Zimmer komplett identisch eingerichtet. Da jagt ein Déjà-vu das nächste.
Monster House (PS2)
Um die Enttäuschung noch komplett zu machen, drücken diverse technische Probleme auf den Spielspaß: Das automatische Zielerfassungssystem klappt eher schlecht als recht und die Kamera verstellt immer mal wieder die Sicht auf das eigentliche Geschehen. Trotz dieser Probleme werden auch sehr junge Spieler an einem Nachmittag alles geschafft haben; die Gesamtspielzeit dürfte bei kaum jemandem mehr als fünf Stunden betragen.
Monster House ist neben der hier getesteten PS2-Version auch für GameCube, Nintendo DS und Gameboy Advance erhältlich und hat - obwohl sich das Spiel klar an eine sehr junge Zielgruppe richtet - ironischerweise eine USK-Freigabe erst ab zwölf Jahren erhalten.
Fazit:
Anstelle eines individuellen Fazits könnte an dieser Stelle auch eine Formatvorlage für Spielumsetzungen zu Kinofilmen stehen - Monster House ist nämlich eine ähnliche Enttäuschung wie so viele andere Lizenztitel auch. Was zu Beginn noch recht stimmungsvoll wirkt, entpuppt sich schnell als monotones, ohne wirkliche Ideen aufwartendes Action-Geballer mit zu geringem Umfang und beständig recycletem Gameplay. Auch für ganz junge Spieler alles andere als empfehlenswert.
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ich habe keine Ahnung über was du da redest
Ja, danke! Es sondern ja nicht schon genug Leute sinnfreien Müll in Foren ab. Da hast Du...