EU drückt bei digitaler Bibliothek aufs Tempo

EU-Kommission fordert Mitgliedsstaaten zu Investitionen auf

In einer am Freitag veröffentlichten Empfehlung fordert die EU-Kommission, den Aufbau der Europäischen Digitalen Bibliothek zu beschleunigen. Den europäischen Bürgern soll ein grenzüberschreitender Online-Zugang zu den europäischen Kulturressourcen ermöglicht werden. Die Kommission verspricht sich davon Impulse für die Informationswirtschaft sowie in den Bereichen Lernen und Tourismus.

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Das auf eine Initiative des Präsidenten der französischen Nationalbibliothek, Jean-Noel Jeanneney, zurückgehende Projekt soll die europäische Antwort auf Googles Digitalisierungspläne sein. Inhaltlich baut das Projekt auf der Europäischen Bibliothek (TEL) auf, die eine länderübergreifende Suche in den Katalogen der teilnehmen Bibliotheken ermöglicht. In Zukunft soll über das TEL-Portal ein mehrsprachiger Zugang zu den digitalisierten Bibliotheksbeständen möglich sein.

Im Gegensatz zu Google sind die Fortschritte der europäischen Projektpartner bislang jedoch bescheiden, was die EU-Kommission dazu veranlasst hat, jetzt in die Offensive zu gehen: "Zuallererst müssen die Mitgliedsstaaten investieren, um ihr kulturelles Erbe - das bisher auf Papier, als Foto-Negative, Filmrollen, Schallplatten usw. vorliegt - zu digitalisieren", heißt es in der Empfehlung der Kommission.

Die EU-Staaten sollten zu diesem Zweck große Digitalisierungseinrichtungen schaffen und Partnerschaften zwischen kulturellen Institutionen und der privaten Wirtschaft fördern. Geld allein genüge jedoch nicht, stellt die EU-Kommission fest, auch der organisatorische Rahmen müsse stimmen. Die Länder sollten daher Maßnahmen ergreifen, um bestehende Hindernisse zu beseitigen. Zu diesen Hindernissen gehören laut EU-Kommission "Probleme bei der Klärung von Urheberrechten, ein fehlender Überblick über das bereits Digitalisierte und das Fehlen von Archivierungsstrategien."

Die EU-Kommission sieht bis 2010 einen Finanzierungsbedarf von etwa 200-250 Millionen Euro, die von den Mitgliedsstaaten aufgebracht werden sollen. Im Rahmen des eContentplus-Programms will die Kommission selbst rund 60 Millionen Euro bereitstellen. Für 2008 werden 2 Millionen digitalisierte Werke angestrebt, 2010 sollen es 6 Millionen sein. [von Robert A. Gehring]

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