Spieletest: Paradise - Neues Adventure vom Syberia-Schöpfer
Paradise (PC)
Unerfreulich häufig wird also nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip vorgegangen - irgendwas wird schon irgendwo passen. Vieles wirkt zudem arg konstruiert: Warum ist ein Code für ein kompliziertes Zahlenschloss ganz in der Nähe des Rätsels angepinnt? Und warum müssen die gleichen ewig langen Wege teils mehrfach zurückgelegt werden? Das riecht förmlich nach künstlicher Spielzeit-Verlängerung.
Paradise (PC)
Hinzu kommt, dass auch die Story längst nicht so episch und überzeugend angelegt ist wie die von Syberia - vieles wird nur angerissen, zahlreiche Charaktere bleiben blass und das Ende der Geschichte kommt derart abrupt, dass sich bei den meisten Spielern Ernüchterung einstellen dürfte. Letzteres übrigens schneller, als man denkt: Trotz unlogischer Aufgaben ist Paradise recht schnell durchgespielt, mehr als ein Wochenende werden Adventure-Freunde kaum benötigen.
Paradise (PC)
Letztendlich ist Paradise aber mit Sicherheit auch nicht so schlecht, wie die vorangegangenen Zeilen eventuell vermitteln - denn vor allem atmosphärisch macht der Titel sehr vieles richtig. Die Grafiken sind wunderschön gezeichnet und detailreich, die Zwischensequenzen, die man sich im Menü auch immer wieder anschauen darf, beeindruckend gelungen. Einmal mehr begeistert auch die deutschsprachige Synchronisation, da fast jeder Charakter eine glaubwürdige und passende Stimme hat.
Paradise (PC)
Einzig die Hauptheldin bleibt oftmals ein wenig zu emotionslos und zurückhaltend. Ein anderer Punkt von Paradise, auf den sich im Vorfeld viele gefreut hatten, ist dafür nur am Rande erwähnenswert: Es gibt im Spiel einen Leoparden, der eine ganz besondere Beziehung zu Ann hat und stellenweise auch selbst gesteuert werden darf. Allerdings ist die Bedienung dabei etwas hakelig, und inhaltlich wirkt das Ganze ebenfalls aufgesetzt.
Paradise ist bereits im Handel erhältlich und kostet etwa 40 Euro. Das Spiel hat eine USK-Freigabe ab 12 Jahren erhalten.
Fazit:
Misst man Paradise an Syberia, ist das Ergebnis eher enttäuschend - weder in Spielumfang noch in Hinsicht auf Story oder Rätseldesign kann das Abenteuer in Afrika dem Platzhirsch wirklich Konkurrenz machen. Wer Point&Click-Adventures mag, sollte aber trotzdem die Reise nach Mauranien antreten. In punkto Atmosphäre und dank wunderschöner Szenerien lassen sich auch unlogische Rätsel und die kurze Spielzeit halbwegs verschmerzen.
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Bei mir hat Starforce meinen DVD-Treiber abgewürgt. Jetzt findet mein PC das Laufwerk...
yup, syberia war großartig. nachdem paradise ja das erste game von sokals eigener firma...
Mindestens genausoschlimm ist es Spielzeit durch Lauferei herauszuschinden. X-Mal von Ort...
Na dann warte ich doch, bis das Spiel als Low-Budget-Titel verkauft wird. Da verschmerzt...