Peer-to-Peer-System will Urheberrecht aushebeln
Immunität vor Klagen wollen die "Hacker" den Nutzern dadurch verschaffen, dass zu keiner Zeit eine vollständige, urheberrechtsverletzende Kopie in der Tauschbörse unterwegs ist. Und ohne solche Kopie, so die Überlegungen des Hackers mit Spitznamen "Cracker Jack" in einem ausführlichen Dokument, würde das Ziel der "Trennung von Besitz und Verletzungshandlung" erreicht. Der Musikindustrie würde so die Grundlage für ihre Klagen entzogen.
Noch liegt die Tauschbörsen-Software lediglich in einem frühen Entwicklungsstadium vor. Die Hacker geben sich jedoch zuversichtlich, was den zu erwartenden Erfolg anbelangt, und haben schon einmal einen Abschiedsbrief an die "Urheberrechtsindustrie-Vereinigungen von Amerika" verfasst. Darin heißt es: "Heute ist der Tag, an dem wir mit allen unsere Problemen wegen Urheberrechtsverletzungsklagen Schluss machen. Von heute an brauchen die Nutzer keine Kopien mehr, egal ob legale oder illegale Kopie. Eine Kopie für alle reicht. Eine Kopie für jeden. Für die Ewigkeit nutzbar." Was das für die Industrie bedeuten soll, fassen die Hacker in kurzen Worten zusammen: "Passt Euch an oder Ihr werdet aussterben."
Kommentar:
Es erscheint nach der Lektüre der Systembeschreibung allerdings zweifelhaft, ob die Hacker mit ihrer Technik dieses Ziel erreichen werden. Zwar beziehen sie sich auf das US-amerikanische Copyright als Rechtsgrundlage, doch ist ihr Verständnis desselben offensichtlich fehlerhaft. Kernpunkte ihrer Argumentation halten einer urheberrechtlichen Prüfung nicht lange stand. So gehen sie davon aus, dass nie zwei unterschiedliche Urheber Rechte an zwei identischen Dateikopien haben können. Diese Annahme ist jedoch falsch, sollte es sich um Kopien unabhängig geschaffener Werke handeln, die nur zufällig denselben Inhalt haben. Das mag statistisch unwahrscheinlich sein. Urheberrechtlich betrachtet ist es unproblematisch.
Abgesehen von solchen Ungereimtheiten, ist es als Verdienst der Hacker anzusehen, die Schwierigkeiten eines für die analoge Welt geschaffenen Urheberrechts aufzuzeigen, das ohne konzeptionelle Änderungen für die digitale Welt übernommen wird. [von Robert A. Gehring]
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Nichts ist daran schlimm. Wenn er oder sie sich allerdings dazu bereit erklärt, dieses...
Für mich ist das ein glasklarer Verschleierungsversuch. Ich weiß nicht, auf welche...
Näh, die Leute haben leider auch nicht formaljuristisch recht. Sonst wäre ja eine...
hihi, stimmt! wenn die jetzt auch noch zig supercomputer parallel einsetzen müssen um nen...