EU-Wettbewerbshüter nehmen DVD-Nachfolger unter die Lupe
Während die BBC(öffnet im neuen Fenster) keine spezifischen Gründe nennt, will die Kommission laut Financial Times(öffnet im neuen Fenster) herausfinden, ob die hinter der Blu-ray Disc und der HD-DVD stehenden Konsortien Geräte- und Datenträger-Herstellern die Unterstützung beider Formate untersagen. Damit könnte es für Hersteller erschwert werden, sowohl zu Blu-ray Disc als auch HD-DVD kompatible Geräte auf den Markt zu bringen. Derartige Regelungen wären weder im Sinne der Kunden noch der Wirtschaft.
Allerdings wären sie momentan auch gar nicht notwendig, denn beide Kontrahenten in einem Laufwerk zu unterstützen ist aufgrund der unterschiedlichen Optiken ein sehr komplexes unterfangen. US-Berichten zufolge arbeitet zumindest der Blu-ray-Verfechter Samsung an einem Kombi-Abspielgerät für Blu-ray Disc und HD DVD.
Gegenüber BBC gab ein Kommissionssprecher an, dass sowohl Blu-ray-Erfinder Sony als auch HD-DVD-Erfinder Toshiba im Juni 2006 angeschrieben und um Details zur Lizenzierung von kompatiblen Abspielgeräten und passenden Medien gebeten wurden. Zumindest Sony gab gegenüber der BBC an, mit Brüssel zu kooperieren, von Toshiba hatte die BBC noch kein Stellungnahme erhalten.
Erst wenn genügend Informationen vorliegen, wollen die Wettbewerbshüter entscheiden, ob eine offizielle Untersuchung nötig ist. HD-DVD und Blu-ray Disc wurden in den USA bereits gestartet. In Europa gibt es bisher nur Notebooks und PCs mit entsprechenden Brennern, Abspielgeräte und hochauflösende Filme werden voraussichtlich erst nach der IFA 2006 im September auf den Markt kommen.