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Spieletest: Darkstar One - Auf den Spuren von Privateer

Ascaron liefert buntes Weltraumabenteuer für PCs. Mit Darkstar One lädt Ascaron zum Handeln, Schmuggeln und Kämpfen im Weltraum ein. Zu den Vorbildern des Spiels zählen Elite, Privateer und Freelancer. Die für die Rahmenhandlung sorgende Hintergrundgeschichte stammt aus der Feder einer deutschen Science-Fiction-Autorin.
/ Christian Klaß
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Anfangs wirkt die von Claudia Kern stammende Story recht platt, gewinnt dann aber im Verlauf etwas an Tiefgang: Der junge Geleitschutzpilot Kayron Jarvis erbt das modular erweiterbare, mächtige und geheimnisvolle Raumschiff seines ermordeten Vaters. Im Verlauf des Spiels geht es darum, die Mörder zu finden und herauszubekommen, was es mit dem "Darkstar One" genannten Erbstück auf sich hat. Zur gleichen Zeit droht der galaktische Frieden zwischen Menschen und nicht-menschlichen Lebensformen aufgrund einer unbekannten Macht und wachsender krimineller Machenschaften in einen intergalaktischen Krieg umzukippen.

Das zu steuernde Schiff bleibt während des Spielens immer die Darkstar One. Es lässt sich allerdings bei der Ausstattung modifizieren: Durch finden von Alien-Artefakten können Bug, Rumpf und Heck verbessert werden, was sich auf Wendigkeit, Stabilität, Energie und die Zahl der Waffen auswirkt. Neben Projektil- sowie Energiewaffen gibt es auch Raketenwerfer und automatische Waffensysteme. Die Alien-Technik der Darkstar One wartet zudem mit einer besonderen Schild- und Waffentechnik auf, die separat verbessert wird und nach einer Nutzung einige Zeit zum Wiederaufladen braucht.

Zur weiteren erwerbbaren Ausrüstung zählen etwa reichweitenstärkere Antriebe, bequeme Landecomputer, zusätzliche Transportdrohnen, Antriebs-, Energie- und Schildverbesserungen oder Raketen-Abwehrsysteme. Aber auch einmalig benutzbare Erweiterungen für Energieschübe, mehr Schubkraft oder für Reparaturen im freien Raum sind zu haben. Je nach Ausbaustufe kann dabei nur eine bestimme Zahl an Schiffssystemen genutzt werden. Allerdings lassen sie sich sogar im Flug austauschen, so dass genügend Möglichkeiten zum Taktieren existieren. Geschicklichkeit mit Maus oder Joystick sind dennoch gefragt, wenn die vielen Gefechte überlebt werden wollen.

Die meiste Zeit des Spiels befindet sich der Kayron im Raumschiff und düst durch das Weltall - zwischen Sternsystemen wird per Sprungtor gereist. Je nachdem ob der Spieler nun eher als Händler, Söldner, Schmuggler, Pirat oder Kopfgeldjäger - oder als ein bisschen von allem - tätig ist, werden die Schiffe der Piraten und Sicherheitskräfte reagieren. Die Kämpfe dauern in der Regel nicht lange, es gibt allerdings einige größere Missionen, in denen schon sehr genau auf das eigene und zu beschützende Schiff aufgepasst werden muss.

Geld kann in Darkstar One mit vielen Methoden verdient werden: Beim Handel hilft eine Übersicht der Hauptprodukte einer Welt. Illegale Waren sollten am besten schleunigst in die Station gebracht werden - an den Polizeischiffen vorbei. Die passenden Durchsagen in den Raumstationen sind mitunter recht witzig, da wird Videospielschmugglern schon mal das Abhacken ihrer Hände angedroht.

Einige Systeme sind in Piraten-Hand und müssen so oder so befreit werden. Als Belohnung kann das Schiff verbessert werden. Häufiger finden sich die dazu nötigen Artefakte jedoch in großen Asteroiden, die es zu durchfliegen gilt. Manche Systeme müssen erst durch Missionen freigeschaltet werden, andere dürfen angereist werden, sobald benachbarte Systeme entdeckt oder Geld in stärkere Schiffsantriebe investiert wurde. Ganz selten kann im Rahmen von Missionen auch mal über Planeten geflogen werden, etwa um Schutzschild-Generatoren auszuschalten. Allerdings wird hier nur durch Canyons manövriert, die Todesstern-ähnlich mit einigen Geschützen, Minen und etwas fliegender Gegenwehr aufwarten.

Die Steuerung fällt leicht, das Schiff lässt sich mit Tastatur und Maus gut kontrollieren, so dass der alte Joystick nicht zwangsweise ausgegraben werden muss. Die Orientierung ist ebenfalls recht einfach, das Radar im Elite-Stil zeigt mit Hilfe von Balken an, wo und in welcher Position sich erkannte Objekte befinden. Die Darkstar-One-Grafik ist ordentlich, aber nicht aufsehenerregend. Von der Farbgebung erinnert sie etwas an Freelancer, die Raumschiffe haben aber ihren eigenen Stil.

Nach einem von Ascaron veröffentlichten Patch auf die Version 1.1 wurden einige nervige Probleme beseitigt, einige davon hatten mit der Grafikleistung zu tun. Zwischendurch gab es immer wieder mal sekundenlange Aussetzer beim Flug in einen Asteroiden - offenbar kam das Spiel beim Laden aus dem Tritt. Das Problem scheint sich aber mit einem neueren Grafikkartentreiber erübrigt zu haben. Weniger angenehm ist der nervige CD-Check, der auf unserem Testrechner teils recht lange braucht, um sich zu vergewissern, dass ein Original eingelegt ist.

Darkstar One ist bereits im Handel erhältlich und für rund 40,- Euro zu haben. Entwickelt wurde das Windows-PC-Spiel im Gütersloher Entwicklungsstudio von Ascaron unter der Leitung von Daniel Dumont, der u.a. für Port Royale 2 verantwortlich zeichnet.

Fazit:
Darkstar One ist ein solides Spiel mit kurzweiligen Weltraumgefechten, das sich vor allem an Einsteiger richtet. Das Zeug zu einem Kultspiel hat es aber nicht. Dazu wirkt Darkstar One dann doch etwas zu linear, die Story braucht ihre Zeit um an Fahrt zu gewinnen und es gibt zu wenig Tiefgang für erfahrene Weltraumentdecker. Die seltenen Flugeinlagen über Planeten und das auf das Abschießen von Asteroiden beschränkte Erzschürfen enttäuschen eher. Ebenso ist das Ergattern der zur Schiffsverbesserung nötigen Artefakte keine echte Herausforderung. Dennoch schadet es nicht, als Fan von Weltraumabenteuern und fernen Welten einen Blick auf das Spiel werfen, von dem es hoffentlich irgendwann einen Nachfolger mit mehr spielerischer Tiefe gibt und der sich weniger an Einsteigern orientiert.


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