Vista-PCs mit Firefox statt Internet Explorer möglich
Windows-Prinzipien: Zwölf Regeln für Microsoft
Microsoft gibt sich geläutert und will Windows Vista freiwillig für Konkurrenten öffnen. Bis Herbst 2007 unterliegt Microsoft noch Einschränkungen, die im Rahmen des US-Kartellverfahrens erlassen wurden. Darüber hinaus will sich Microsoft nun an einige selbst aufgestellte Regeln halten, um für Transparenz zu sorgen und Kunden wie Konkurrenten an den eigenen Innovationen teilhaben zu lassen.
Große Teile der im Kartellprozess gegen Microsoft verhängten Auflagen laufen im Herbst 2007 aus, auch wenn einige Teile bis 2009 respektive 2012 einvernehmlich verlängert wurden. Microsoft-Justiziar Brad Smith betont, Microsoft wolle sich prinzipientreu und transparent geben. Insgesamt zwölf Regeln in drei Themenbereichen hat sich Microsoft auferlegt: Wahlfreiheit für Computerhersteller und Kunden, Chancen für Entwickler und Interoperabilität für Nutzer. Gelten sollen diese Regeln schon für Windows Vista, wohl um rechtlichen Angriffen nach Möglichkeit den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Europäische Kommission hatte Microsoft bereits mit einem Verkaufsverbot von Windows Vista gedroht.
Konkret heißt das, Computerhersteller und Kunden dürfen jede Software vorinstallieren, die unter Windows läuft und auch andere Betriebssysteme dürfen installiert und beworben werden. Auch dürfen die Hersteller eigene Icons platzieren und Standardeinstellungen verändern, z.B. um Firefox als Standard-Browser oder Google als Standard-Suchmaschine festzulegen. Auch darf Software wie der Internet Explorer oder der Windows Media Player entfernt werden.
Anbieter, die Nicht-Microsoft-Software unterstützen, sollen zudem nicht benachteiligt werden. Dazu will Microsoft eine Standard-Preisliste für Großabnehmer veröffentlichen, die alle Hersteller einsehen können. Eine entsprechende Liste gibt es schon heute im Rahmen der Kartellauflagen. Unabhängig von einer Entscheidung zur Unterstützung anderer Software sollen alle Anbieter gleiche Konditionen erhalten, kleine Abweichungen sollen im Einzelfall aber möglich sein.
Entwicklern will Microsoft ein breites Spektrum an Diensten rund um das Betriebssystem zur Verfügung stellen, einschließlich eines dokumentierten API. Im Rahmen der US-Kartellauflagen musste Microsoft all seine Middleware-Schnittstellen offen legen und will daran festhalten und noch über die Auflagen hinausgehen, da sich dies bewährt habe. Jede Schnittstelle in Windows, die von anderen Microsoft-Applikationen wie Office oder Windows Live genutzt wird, soll künftig zur Verfügung stehen.
Der neue Internetdienst Windows Live soll derweil möglichst unabhängig von Windows gestaltet werden, kein Kunde soll zur Nutzung gezwungen werden. Auch werde Windows den Zugriff auf keine Website beschränken oder Gebühren für den Zugriff auf Nicht-Microsoft-Webseiten fordern, vorausgesetzt, die Seiten verstoßen nicht gegen geltendes Recht.
Auch exklusive Vereinbarungen, die einen Ausschluss von Nicht-Microsoft-Software vorsehen, soll es nicht geben, wie schon in den Kartellauflagen geregelt.
Seine Kommunikationsprotokolle will der Softwarehersteller zu kommerziell vertretbaren Konditionen lizenzieren, um eine Interoperabilität zu ermöglichen. Allerdings haben Entwickler freier Software, insbesondere das Samba-Team, in der Vergangenheit dieses Vorgehen kritisiert. Auf Grund der Anforderungen, die Microsoft an die Lizenznehmer stellt, sei es nicht möglich, die Protokolle für eine Implementierung in freier Software zu lizenzieren.
Auch Patente auf die eigenen Betriebssystemtechniken wollen die Redmonder grundsätzlich an andere lizenzieren und zu guter Letzt betont Microsoft, ein breites Spektrum an Industriestandards in Windows zu unterstützen.
Diese von Brad Smith vorgelegten Windows-Prinzipien sind aber nicht starr, sie sollen weiterentwickelt und mindestens alle drei Jahre überprüft werden. Jede Änderung will Microsoft wieder veröffentlichen.
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Lieber surffen mit FF als mit ie.
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Bei Windows Vista wurde Microsoft VORGESCHRIEBEN, dass sie den WMP und den IE entfernbar...
Was MS damals konkret zur Einstellung des mac:ie-Projektes äußerte weiß ich nicht. Aber...