DSL-Resale: Telekom kann Bundesnetzagentur besänftigen
Für den BREKO ist die Schmerzgrenze im DSL-Wettbewerb überschritten
Die Bundesnetzagentur hat ihre Überprüfung der DSL-Resale-Preise eingestellt, nachdem die Telekom Anfang letzter Woche neue Entgeltkonditionen für den Wiederverkauf ihrer DSL-Anschlüsse mit Wirkung ab dem 1. Juni 2006 am Markt angeboten hatte. Diese sehen insbesondere eine Erhöhung des Abschlages auf die DSL-Endkundenpreise von bisher 11,5 Prozent auf 20 Prozent vor. Für die im BREKO zusammengeschlossenen lokalen Anbieter zu viel, sie sehen die Schmerzgrenze im DSL-Wettbewerb überschritten.
"Auf der Grundlage des neuen Telekom-Angebotes kann ein effizienter Reseller künftig seine zusätzlichen Kosten, die ihm für Abrechnung, Kundenbetreuung, Marketing und Vertrieb von DSL-Anschlüssen entstehen, abdecken. Daher brauchten wir keine Entscheidung mehr zu treffen", erläutert Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Entscheidung seiner Behörde.
Die Bundesnetzagentur hatte Anfang April ein Verfahren der nachträglichen Entgeltkontrolle eingeleitet, da sie Missbrauch bei den Konditionen für Resale DSL vermutete. Die Marge in Höhe von 11,5 Prozent sei nicht ausreichend gewesen, um die zusätzlichen Kosten eines Resellers abzudecken. Im Rahmen des Verfahrens hatten Reseller deutlich höhere Abschläge auf die DSL-Endkundenpreise der Telekom gefordert.
Die neuen Entgelte seien ein fairer Kompromiss zwischen den verschiedenen Interessen der Reseller, der infrastrukturbasierten Wettbewerber und auch der Telekom, meint Matthias Kurth.
Die vorwiegend auf eigene Infrastruktur setzenden Anbieter des Breko sehen dies anders: Als kritisch für den Breitbandfortschritt bezeichnet Rainer Lüddemann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO), die Einstellung des Verfahrens zu den Resale-Rabatthöhen durch die Bundesnetzagentur.
Während die DSL-Reseller der Telekom einen einfachen DSL-Anschluss für 11,71 Euro im Monate einkaufen könnten, hätten die BREKO-Unternehmen bei einem vergleichbaren Anschluss Kosten in Höhe von 16,15 Euro inklusive eigener Vorleistungen bei einer zwölfmonatigen Laufzeit.
"T-Com hat wohl im letzten Moment die Notbremse gezogen und mit 20 Prozent den Regulierer besänftigt", so Rainer Lüddemann. Damit sei allerdings für die BREKO-Firmen "die absolute Schmerzgrenze überschritten".
Auch vom Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) kommt Kritik an der Entscheidung: "In der Diskussion um die Reseller-Rabatte bei DSL Resale wird häufig übersehen, dass die Telekom den Wettbewerbsunternehmen zusätzlich auch verschiedene Einmal-Entgelte in Rechnung stellt. So beispielsweise eine Gebühr für die DSL-Bereitstellung in Höhe von knapp 80,- Euro, Entgelte für das Upgrade auf höhere Bandbreiten oder die Einrichtung von Fast Path", so Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Branchenverbandes VATM.
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Das gleiche Spiel der Telekom wir mit den neuen VDSL-Anschüssen weiter gehen. Hier will...
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