Google veröffentlicht Picasa für Linux (Update)
Über 200 Patches an das Wine-Projekt zurückgegeben
Die Foto-Software Picasa des Suchmaschinenanbieters Google ist nun in einer Linux-Version verfügbar. An der Portierung arbeitete Google gemeinsam mit CodeWeavers, die eine proprietäre Version von Wine anbieten, einer freien Implementierung des Windows-API. Dabei flossen über 200 Patches an das Wine-Projekt zurück, die bereits alle integriert wurden.
Schon im Februar 2006 wurde berichtet, dass Google und CodeWeavers gemeinsam an einer Linux-Portierung der Foto-Software Picasa arbeiten, nun verkünden die Google Labs die Verfügbarkeit einer öffentlichen Beta-Version der Software. Picasa dient zur Verwaltung von Fotos und bietet dabei auch grundlegende Bildbearbeitungsfunktionen an. So können Anwender beispielsweise Kontrast, Farbsättigung und die Bildhelligkeit ändern. Außerdem lassen sich verschiedene Effekte auf Bilder anwenden, um so unter anderem auch "rote Augen" zu entfernen.
Dan Kegel hat in einer E-Mail an die Wine-Mailingliste nähere Details zu der Portierung bekannt gegeben: Für eine native Portierung hatte das Picasa-Team demnach keine Zeit, so dass man sich entschloss, mit CodeWeavers zusammenzuarbeiten, um Picasa 2.2 unter Linux zum Laufen zu bekommen. Ein Großteil der Funktionen habe dabei direkt funktioniert, andere mussten erst implementiert werden. Dazu zählt beispielsweise die mit Wine 0.9.13 hinzugekommene GPhoto-Unterstützung, um Daten direkt von Digitalkameras einzulesen.
Picasa für Linux nutzt laut Kegel zwar etwas andere Texte in den Dialogen, setzt prinzipiell aber auf dieselbe EXE-Datei wie die Windows-Version. Allerdings kann die Linux-Variante keine CDs brennen und auch keine Videos abspielen. Dies liege daran, dass der von Picasa genutzte Treiber zum Brennen sich nur schwer auf Wine übertragen lasse und Wine die benötigten Video-Codecs nicht unterstütze, so Kegel. Beide Funktionen könnten jedoch in künftigen Versionen noch folgen.
Picasa für Linux soll eine eigenständige Wine-Version mitliefern, so dass keine separate Wine-Installation nötig ist. Die bei der Portierung entstandenen Patches listet Google unter code.google.com auf. Die insgesamt über 200 Funktionen sollen nach Informationen des Wine-Projektes bereits alle in den Quellcode integriert worden sein.
Gegenüber Linux Today gab Googles Open-Source-Program-Manager Chris DiBona an, dass die mit Wine erfolgte Umsetzung künftige Portierungen erleichtern könne. Für Google Earth würde dies allerdings nichts bringen, da die Software die Qt- und GL-Bibliotheken nutze, so dass Wine hierfür nicht geeignet sei. Wann eine Linux-Version von Google Earth veröffentlicht werden soll, gab er nicht bekannt.
Picasa soll als RPM- und DEB-Paket sowie als Installer unter picasa.google.com/linux in einer englischen Version bereitstehen. Die Software soll auf jeden Fall unter den aktuellen Versionen der Distributionen Debian, Fedora Core, Mandriva und Red Hat laufen, allerdings inkompatibel zu der Sicherheitserweiterung SELinux sein.
Nachtrag vom 26. Mai 2006, 11:48 Uhr:
Wie aus einer DiskussionPicasa for Linux Group" hervorgeht, ist die Download-Seite nur für US-Bürger zu erreichen. Somit kann man die Seite außerhalb der USA nur über den Umweg über einen Proxy-Server aufrufen.
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wirklich bei mia net
und die geht super! ..wäre schön wenn Google Earth auch bald für linux kommt.. http...
Es ist nicht ganz korrekt das Codeweavers eine proprietäre WINE-Version anbieten. Es ist...
Alo Picasa kenne ich nur flüchtig. Aber owbohl ich ein großer GNOME-Fan bin finde ich F...