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Initiative kämpft für gefährdete Netzneutralität

"Save the Internet Coalition" will Netzneutralität erhalten. Einzelne Internet Provider würden künftig gerne selbst entscheiden, welche Webinhalte ihre Kunden zu Gesicht bekommen. Auch in Deutschland hat die Telekom eine entsprechende Diskussion angestoßen. In den USA bildet sich gegen solche Bestrebungen nun eine breite Koalition.
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Das Gebot der Gleichbehandlung aller Internetinhalte, die so genannte Netzneutralität, wird in den USA derzeit scharf debattiert. Mehrere große Internet Service Provider machten Schlagzeilen mit ihrer Forderung, das aktuelle Internetprinzip umzukehren. Statt nur die Nutzer für Zugangsabos zahlen zu lassen, sollten künftig auch Website-Betreiber wie Google oder eBay dafür Gebühren entrichten, dass die Provider ihre Kunden auf ihre Seiten lassen.

Die " Save the Internet Coalition(öffnet im neuen Fenster) ", der unter anderem der Vater des Internetprotokolls, Vint Cerf, als Galionsfigur angehört, wehrt sich nun massiv gegen diese Vorstöße - sie will den US-Kongress davon überzeugen, Gesetze einzubringen, die die Netzneutralität in Bundesrecht festschreibt.

Derzeit gehören der Initiative vor allem unabhängige US-Organisationen wie Verbraucherverbände und liberale Netzaktivisten an. "Save the Internet" ist aber auch offen für Firmen - so hat sich die eBay-Tochter Craigslist, der populärste Anzeigendienst im US-Internet, ebenfalls angeschlossen. Vint Cerf arbietet zudem für Google und vertritt in dieser Sache auch die Interessen des Suchmaschinen-Anbieters.

Save the Internet will nun versuchen, bestehende Gesetzentwürfe, die die Netzneutralität zerstören könnten, zu stoppen. Unterstützung erhalten sie auch von Amazon, Google, eBay, IAC und Microsoft - die Netzunternehmen äußerten sich gegenüber dem US-Senat bereits besorgt über die Pläne der Provider.

Auch in Deutschland ist die Netzneutralität inzwischen ein Thema . Telekom-Chef Ricke sagte vor zwei Monaten gegenüber der Wirtschaftswoche, sein Unternehmen plane im neuen High-Speed-VDSL-Netz ebenfalls, Websites zur Kasse zu bitten. [von Ben Schwan]


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