Ubisoft verzichtet auf Starforce
... will aber auf alternativen Kopierschutz nicht verzichten
Ubisoft hat Gerüchte bestätigt, nach denen der Spiele-Publisher künftig nicht mehr auf den in die Kritik geratenen Kopierschutz Starforce setzen will. Auslöser waren Beschwerden von Kunden - die letztlich in einer Klage in den USA mündeten.
Das im Mai 2006 erscheinende Heroes of Might and Magic V soll bereits zu den Ubisoft-Spielen zählen, die ohne Starforce kommen. Eine Verspätung wegen des Kopierschutzwechsels wird es laut eines Ubisoft-Sprechers nicht geben, in der Regel werde drei Wochen vor Verkaufsstart mit der CD/DVD-Produktion begonnen.
Ein Ubisoft-Mitarbeiter hatte im offiziellen Might-and-Magic-Forum im Oktober 2005 noch versucht, die Kunden wegen des ursprünglich auch bei HoMM 5 geplanten Starforce-Einsatzes zu beruhigen. Es hätten lediglich 0,3 Prozent der Käufer über Probleme mit Starforce-Spielen geklagt. Dies sei ein verschwindend geringer und somit akzeptabler Anteil, zumal ein Großteil der Probleme vom Kundendienst gelöst worden sein sollen. Viel gravierender seien da "echte Probleme" mit Hard- und Software, die zumindest Ubisoft nicht mit Starforce in Verbindung brachte.
Dennoch hatten im März 2006 erboste Kunden eine Klage gegen Ubisoft eingereicht. In dieser wurden dem Publisher unter anderem vorgeworfen, auf Spielepackungen nicht auf den eingesetzten Kopierschutz hinzuweisen, mit Starforce die Sicherheit der Kunden-PCs zu gefährden und dass bei einer Deinstallation eines Starforce-geschützten Spiels nicht notwendiger Weise auch der Kopierschutz entfernt würde.
Wie Ubisoft gegenüber Golem.de angab, soll es in dem in Nordkalifornien ausgefochtenen Streitfall vor Kurzem eine Einigung gegeben haben, in deren Rahmen Ubisoft sich dazu bereit erklärte, künftig auf Starforce zu verzichten. Auf einen Kopierschutz wird Ubisoft aber weiterhin setzen, wobei bisher auf Nachfrage noch nicht in Erfahrung zu bringen war, welche Software-Lösung dazu genutzt werden soll.
Bei Starforce selbst gibt man sich gelassen, ein Mitarbeiter geht im Starforce-Forum davon aus, dass Ubisoft die Zusammenarbeit nur zeitweilig wegen der Klage einstellt. Die Ubisoft-Statements lassen allerdings nicht darauf schließen, dass diese Einschätzung realistisch ist. Es gibt noch andere Kopierschutzsysteme, die ähnliches wie Starforce leisten - und mitunter auch für Kritik sorgen.
Vor Ubisoft hatte bereits Aspyr Media auf Starforce verzichtet. Ob der Wechsel weg von Starforce hin zu anderen Kopierschutz-Systemen weiter geht, bleibt abzuwarten. Einerseits setzen noch einige andere namhafte Publisher auf Starforce, andererseits regt sich auf Kundenseite immer wieder Kritik wegen des Starforce-Einsatzes. Starforce selbst hat zudem Öl ins Feuer gegossen, indem ein Mitarbeiter im Starforce-Forum einen Link auf ein unerlaubt über Bittorrent-Netze verbreitetes Spiel setzte, um zu demonstrieren was der Verzicht auf einen Kopierschutz bedeute.
Der Starforce-Kopierschutz gilt zwar als effektiv, da die Spiele schwer zu knacken sind, doch ist er auch bei ehrlichen Kunden in Ungnade gefallen, da er dank tiefem Eingraben ins System Kompatibilitätsprobleme und Sicherheitsrisiken mit sich bringen soll. Starforce widersprach stets entsprechenden Anschuldigungen und wollte per Wettbewerb den Beweis antreten, dass Starforce unproblematisch ist. Allerdings fand das Unternehmen niemanden, der auf eigene Kosten nach Moskau reisen und dort auf einem mitgebrachten PC einen Beweis für Inkompatibilitäten antreten wollte. Stattdessen musste Starforce kürzlich vermelden, dass es Konflikte mit einem anderen Kopierschutz geben kann, wofür dessen Programmierung verantwortlich sei.
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Ja und warum ist die entwicklung so teuer weil jeder softwareentwickler das rad neu...
Das stimmt schon. Aber andererseits, da ja schon der Kopierschutz sehr tief ins System...
Die neueren Versionen sind "bis jetzt" unknackbar! Die alten Fassungen konnte man noch...
dann brauchst du es auch so garnet spielen ist doch egal, jeder kauft was ihm gefällt...