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Jeder vierte EU-Bürger besitzt Breitband-Internetanschluss

Offizielle Studie der EU zur Internetnutzung. Das statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften, Eurostat, hat eine neue Studie zu Nutzung und Verbreitung des Internets in der EU vorgelegt. Demnach nutzen 43 Prozent der Privatpersonen mindestens einmal in der Woche das Netz; über 89 Prozent der Unternehmen haben eine eigene Webseite.
/ Nico Ernst
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Befragt wurden für die Untersuchung Privatpersonen und Firmen in nahezu allen 25 Mitgliedsstaaten der EU - Daten für Frankreich und Malta fehlen jedoch und auch in anderen Ländern konnten aus ungenannten Gründen nicht alle Umfragen erhoben werden. Die Studie steht als PDF(öffnet im neuen Fenster) bereit.

Aus dem Papier geht hervor, dass die Nutzung des Internets im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr erneut zugenommen hat. Vor allem die Verbreitung von Breitbandanschlüssen in Privathaushalten ist von 15 auf 23 Prozent deutlich gestiegen. Insgesamt - also einschließlich der Breitbandnutzer - verfügen jetzt 48 Prozent aller europäischen Haushalte über einen Zugang zum Internet. 43 Prozent der EU-Bürger nutzen das Netz mindestens ein Mal in der Woche privat, bei Schülern und Studenten ist dieser Anteil mit 79 Prozent deutlich höher.

Von zu Hause aus kaufen die Europäer noch immer am liebsten die Klassiker des E-Commerce über das Netz: Bücher und Reisen. Dies taten immerhin 8 Prozent der regelmäßigen Nutzer, insgesamt haben aber 23 Prozent dieser Personen in den zwölf Monaten vor Ende der Befragung schon einmal etwas per Internet bestellt. Dies deutet auf eine große Vielfalt des Online-Handels hin.

Auch das häufige Vorurteil, dass sich mehr Männer als Frauen im Internet tummeln, belegt Eurostat: 49 Prozent der Herren, aber nur 38 Prozent der europäischen Damen sind regelmäßig online. Und auch bei den Erwerbstätigen, die zu 55 Prozent regelmäßig das Internet nutzen, ergibt sich gegenüber 32 Prozent arbeitslosen Nutzern ein deutlicher Unterschied.

Noch stärker klafft die Lücke zwischen den Ländern, in denen die Haushalte Internetzugang haben. Spitzenreiter sind hier die Niederlande mit 78 Prozent aller Haushalte, dicht gefolgt von Luxemburg (77 Prozent), Dänemark (75 Prozent) und Schweden (73 Prozent). Deutschland liegt mit 62 Prozent im Mittelfeld und ist auch mit 23 Prozent Breitband-Haushalten nicht unter Europas Besten: 63 Prozent aller isländischen Haushalte verfügen über einen schnellen Internetzugang, 54 Prozent der Niederländer und 51 Prozent der Dänen. Abgeschlagen bei der Zahl der Haushalte, die überhaupt ins Internet können, sind Ungarn und Griechenland mit je 22 Prozent und Tschechien mit gar nur 19 Prozent.

Für Unternehmen ist das Internet inzwischen unverzichtbar: Fast 90 Prozent der Firmen in der EU verfügen über eine eigene Webseite. 87 Prozent dieser Firmen bieten dort ihre Produkte und Dienstleistungen an, aber nur etwa 24 Prozent betreiben darüber auch Kundendienst. Und eigene Seiten für Stammkunden haben gar nur 18 Prozent der Firmen mit Webseiten eingerichtet. Im Bereich Business-to-Business sind die EU-Firmen aktiver: 36 Prozent nutzen das Netz, um Waren und Dienstleistungen einzukaufen.

Befragt wurden für die Studie 116.580 Haushalte und 173.470 Einzelpersonen, vorwiegend im ersten Quartal 2005. Über die statistische Basis der befragten Firmen machte Eurostat keine Angaben.


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