Pentium 4 mit 4 GHz durch die Hintertür
Der Trick liegt im frei einstellbaren Multiplikator, den die Extreme Editions seit geraumer Zeit mitbringen. Intels andere Prozessoren verfügen über einen ab Werk fest eingestellten Taktvervielfacher, so dass sich die interne Frequenz nur über das Anlegen eines höheren FSB-Takts steigern lässt. Dabei werden Teile des Chipsatzes und der Arbeitsspeicher auf den meisten Mainboards zwangsläufig auch übertaktet.
Beim neuen Modell wird der reale externe Takt von 266 MHz (1006 MHz effektiv per Quad-Pumping) über den serienmäßigen Multiplikator von 14 auf 3,73 GHz gesteigert. Setzt man den Vervielfacher auf 16, so steigt die interne Frequenz auf 4,26 GHz. Laut einem Test(öffnet im neuen Fenster) von Tom's Hardware Guide arbeitet die CPU dann auch mit dem mitgelieferten "Boxed-Kühler" von Intel stabil, und zwar ohne höhere Spannungen einzustellen.
Neben den 4,26 GHz kann die neue Extreme Edition mit einem Multiplikator von 19 auch auf über 5 GHz getrieben werden - ausprobiert hat das mit reiner Luftkühlung oder zusätzlichen Spannungsanpassungen wohl noch niemand. Intel selbst gibt Multiplikatoren von mehr als 19 in seinem Datenblatt auch als "Reserved" an, selbst wenn sie sich theoretisch auf den Wert 60 setzen lassen.
Intel selbst gibt die neuen Multiplikatoren zwar in seinem Datenblatt(öffnet im neuen Fenster) an, bewirbt das Übertakten der CPU aber nicht ausdrücklich - die Garantie für ein funktionierendes System müssen dann die PC-Hersteller übernehmen. Das tut beispielsweise Dell, deren Spiele-PC XPS 600(öffnet im neuen Fenster) ab Werk mit 4,26 GHz arbeitet. Der Rechner wird derzeit nur in den USA angeboten, Dells deutsche Webseiten führen nur den bisherigen Intel-Spitzenreiter, die Extreme Edition 955 mit 3,46 GHz, als größte CPU. Angaben zum Stromverbrauch solcher Systeme macht Dell nicht.
Laut der Tests von Tom's Hardware benötigt ein System mit der auf 4,26 GHz übertakteten Extreme Edition 965 samt GeForce 7800 GTX und 1 GByte DDR2-Speicher schon bei ruhendem Windows-Desktop 144 Watt aus der Steckdose. Unter Last sind es dann 265 Watt.



