Kostenloser Leitfaden zum Recht rund um "Open Access"
Rechtlicher Praxis-Leitfaden der Georg-August-Universität Göttingen
Ein kostenloser Praktikerleitfaden zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von "Open-Access-Publikationen" soll Autoren, die eine Open-Access-Publikation anstreben, Antworten auf die mit einer entsprechenden Veröffentlichung verbundenen rechtlichen und tatsächlichen Fragestellungen geben. Herausgegeben wurde der Leitfaden von Prof. Dr. Gerald Spindler vom juristischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
Entstanden ist der Open-Access-Leitfaden im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes "Mediaconomy" der Georg-August-Universität Göttingen, das sich mit Problemstellungen in der Internetökonomie beschäftigt. Open-Access verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Literatur und Materialien im Internet frei zugänglich zu machen und so zu verhindern, dass die öffentliche Hand die ohnehin bereits stark subventionierten Forschungsergebnisse der Universitäten anschließend über kommerzielle Verlage zurückkaufen muss.
Neben einer umfassenden rechtlichen Analyse der Publikationsform "Open-Access" mit konkreten Handreichungen werden vor allem auch Probleme der Veröffentlichung über Hochschulserver und Universitätsbibliotheken angesprochen, die eine Alternative zu herkömmlichen Publikationsformen darstellen und zunehmend auch aus Kostengründen genutzt werden. Der Leitfaden erörtert neben einer Einführung ins Urheberrecht sowie einigen speziellen Ausführungen zu wettbewerbsrechtlichen Implikationen und Fragen der Retrodigitalisierung ausführlich die einzelnen Open-Access-Lizenzen sowie haftungsrechtliche Fragen.
Dabei kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für Open-Access-Publikationen bereits jetzt hinreichend gewährleistet werden. Zwar seien einzelne Klauseln der Creative-Commons-Lizenz und der "Digital Peer Publishing License" nach Auffassung der Wissenschaftler nicht mit dem deutschen AGB-Recht zu vereinbaren, dies hindere institutionelle Repositorien jedoch nicht grundlegend an einer Veröffentlichung von Forschungsergebnissen unter einer Open-Access-Lizenz.
Haftungsrechtlich bestehe bei der Bereitstellung fremder Werke im Internet für ein institutionelles Repositorium die Gefahr einer Mitverantwortlichkeit für Rechtsverletzungen. Daher erfordere der Betrieb eines institutionellen Repositoriums nach Auffassung der Autoren, dass geeignete Organisationsstrukturen vorgesehen werden, um Rechtsverletzungen im Rahmen des Zumutbaren zu erkennen und zu beseitigen.
Der 230-seitige Leitfaden kann sowohl kostenlos als PDF unter www.open-access-recht.de heruntergeladen als auch als Buch bestellt werden.
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