Alcatel und Lucent kündigen Fusion an
Lucent-Chefin soll das neue Unternehmen aus Paris steuern
Die beiden Telekommunikationskonzerne Alcatel aus Frankreich und Lucent aus den USA wollen miteinander fusionieren, um künftig als globaler Anbieter von Telekommunikationslösungen aufzutreten. Auf einen Namen für das neue Unternehmen, das eine Marktkapitalisierung von rund 30 Milliarden Euro erreicht, hat man sich noch nicht festgelegt.
Die Aufsichtsgremien beider Unternehmen haben der Fusion bereits zugestimmt, beide Unternehmen sollen sich gut ergänzen, heißt es in der entsprechenden Fusionsankündigung. Mit Umsätzen von zusammen rund 21 Milliarden Euro 2005 und einer Marktkapitalisierung von rund 30 Milliarden Euro sowie etwa 88.000 Mitarbeitern wollen Alcatel und Lucent zu einem echten Global-Player aufsteigen.
Die Fusion soll auch Synergieeffekte bringen. Diese werden auf rund 1,4 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Unter anderem sollen rund 10 Prozent der Stellen abgebaut werden. Dennoch soll die größte globale Service- und Support-Organisation in der Industrie entstehen und es ein breites Portfolio von drahtlosen und drahtgebundenen Produkten geben. Auch zählen die Unternehmen zusammen rund 26.100 Ingenieure und Wissenschaftler, die im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind.
Die Aktionäre von Lucent sollen pro Lucent-Aktie 0,1952 Alcatel-Aktien erhalten, so dass letztendlich die Alcatel-Aktionäre rund 60 Prozent am neuen Unternehmen halten werden. Die beiden Unternehmen betonen aber, dass es sich um eine Fusion unter Gleichen handelt. Der Hauptsitz des neuen Unternehmens soll Paris sein, die Aktivitäten in Nordamerika sollen von New Jersey aus gesteuert werden. Hier haben die zu Lucent gehörenden Bell Labs ihren Sitz. Das Board of Directors soll aus 14 Personen bestehen, die zunächst zu gleichen Teilen aus beiden Unternehmen kommen. Zwei unabhängige Mitglieder aus Europa werden erst noch bestimmt. Eine eigenständige US-Tochter soll vor allem die Verträge mit der US-Regierung weiterführen und ausschließlich von US-Bürgern gesteuert werden.
Die Führung in dem neuen Unternehmen wird Lucent-Chefin Patricia Russo übernehmen. Serge Tchuruk, bislang CEO von Alcatel, wird nichtausführender Chairman.
Die Fusion muss noch von den Aktionären und den zuständigen Behörden genehmigt werden.
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