Studie: Handy-Strahlung kann Flugverkehr beeinträchtigen

Handy-Verbot in Flugzeugen wird oftmals missachtet

In der Luftfahrtindustrie laufen Bestrebungen, die Nutzung von Mobiltelefonen in Flugzeugen zu erlauben. Eine neu vorgelegte Studie könnte diesem Vorhaben nun Steine in den Weg legen. Laut der Studie kann die Handy-Strahlung die Funktionstüchtigkeit der Bordelektronik von Flugzeugen empfindlich beeinträchtigen, was die Sicherheit im Flugverkehr verringern könnte.

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Die US-Universität Carnegie Mellon hat eine Studie durchgeführt, bei der die Auswirkungen der Handy-Nutzung auf die Bordelektronik in Flugzeugen überprüft wurde. Dabei kommt die Studie zu dem Resultat, dass die Handy-Strahlungen größere Auswirkungen auf die Flugzeugtechnik haben kann als bislang angenommen. Vor allem die GPS-Funktionen könnten durch Mobiltelefone gestört werden.

Die Untersuchungen wurden auf drei großen US-Fluglinien mit Unterstützung der amerikanischen Flugbehörde "Federal Aviation Administration" vorgenommen. Mit versteckten Geräten wurde die Handy-Strahlung gemessen und dabei fiel auf, dass das geltende Handy-Verbot in Passagiermaschinen oft nicht beherzigt wurde. Bis zu vier unerlaubte Handy-Telefonate entdeckten die Forscher im Durchschnitt in Passagiermaschinen. Da solche Telefonate besonders in den kritischen Flugphasen von Start oder Landung abgehalten wurden, stellt dies ein großes Sicherheitsrisiko dar, meinen die Forscher.

Auch wenn die Studie vor allem die Handy-Strahlung im Visier hatte, bemerkten die Forscher bei ihren Untersuchungen, dass auch die Nutzung als problemlos angesehener elektronischer Geräte wie mobile Spielkonsolen, Laptops oder MP3-Player die Bordelektronik eines Flugzeugs stören könnten. Die Studie weist aber darauf hin, dass bislang kein Fall bekannt geworden ist, dass ein Unfall mit einem Passagierflugzeug durch die Strahlung mobiler Geräte verursacht wurde.

Allerdings spricht sich die Studie aus Sicherheitsgründen klar gegen eine Aufhebung des Handy-Verbots in Flugzeugen aus. Entsprechende Pläne werden derzeit erwogen, allerdings wird eine diesbezügliche Entscheidung erst Ende 2006 erwartet. Die Studie der Carnegie-Mellon-Universität wird in der März-Ausgabe des Fachmagazins IEEE Spectrum ausführlich behandelt.

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