Mobiles Instant Messaging - als Bezahldienst?
Nicht mehr kostenlos wie via Web, sondern abgerechnet wie SMS
Die GSM Association (GSMA) hat im Rahmen des in Barcelona stattfindenden 3GSM World Congress angekündigt, Instant Messaging unter Mobilfunk-Kunden so populär machen zu wollen wie SMS-Schreiben. Und es soll ebenfalls Geld dafür verlangt werden. An der Initiative sind 15 der weltweit größten Netzbetreiber beteiligt. Ihr Ziel: Sie planen, diesen Service über verschiedene Netzgrenzen hinweg anzubieten.
Acht der größten Netz-Operatoren - China Mobile, Orange, Telefonica, TeliaSonera, TIM, T-Mobile, Turkcell und Vodafone - und die GSM-Netzbetreiber in Indien bereiten sich darauf vor, das Instant Messaging in den verschiedenen GSM-Netzen so einfach, sicher und zuverlässig wie möglich zu machen. Denn das sei die Voraussetzung dafür, dass der Dienst akzeptiert werde, geben Rene Obermann, CEO of T-Mobile, und seine Kollegen einstimmig zu Protokoll.
Rob Conway, CEO der GSM Association, sieht ein riesiges Einnahmepotenzial für die Netzbetreiber. Es gibt mehr als 700 Millionen Mobiltelefonnutzer weltweit. Sie alle sollen Instant Messaging nutzen können - und dafür bezahlen. Ob Nutzer für jede gesendete Nachricht zahlen müssen, wurde noch nicht verkündet.
Zum Vergleich: Instant Messaging übers Internet, z.B. via ICQ, ist derzeit kostenlos - sofern die Datenübertragungskosten der Netzbetreiber nicht eingerechnet werden. Und auf Mobiltelefonen mit offenen Betriebssystemen wie Windows Mobile oder Symbian lässt sich jeglicher Messenger installieren. Damit ist ein Machtkampf zwischen der Telekommunkationsbranche und klassischen Messenger-Anbietern programmiert.
Die 15 Netzbetreiber haben inzwischen eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie sich bilateral verpflichten, den Nachrichtenaustausch zwischen den einzelnen Netzen zu ermöglichen, so dass Kunden auch in andere Netze chatten können. Indien soll nach Angaben der GSMA dabei eine Vorreiterrolle spielen.
Eine Studie, die GSMA bei der Beratungsfirma Bain & Company in Auftrag gegeben hatte, kam zu dem Schluss, dass Instant Messaging unter den Mobilfunk-Kunden über großes Potenzial verfüge, da es auf den Prinzipien fußt, die schon die SMS zur Killer-Applikation gemacht hätten. Der Erfolg begründe sich darauf, dass im Moment aktuelle Informationen auf direktem Weg und sofort zur Zielperson gelangen. Die Studie stellte weiter fest, dass mobiles Instant Messaging sein ganzes Potenzial nur dann ausschöpfen könne, wenn die Netzbetreiber ihren Kunden eine durchdachte und leicht zu benutzende Anwendung unterbreiteten. An Konzepten dürfte nun weltweit gefeilt werden. [von Yvonne Göpfert]
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Wenn ich mal jemandem eine SMS schicke (weil telefonieren bei ihm oder mir grade nicht...
heißt handys.
Aber nicht mit den Tastaturen...:(
Ich bin ebenfalls der Meinung daß die Preise für mobiles Internet etc. fallen werden...