Semapedia verknüpft Orte mit Wissen

Semacode-Tags weisen den Weg zur Wikipedia

Detailinformationen über ein Objekt jederzeit abrufbar ohne langes Suchen - das ist ein Traum vieler Handy-Besitzer. Auf dem 22C3 in Berlin stellen die Macher des Semapedia-Projektes eine Lösung vor.

Artikel veröffentlicht am ,

Der Wiener Student Alexis Rondeau und der New Yorker Softwarearchitekt Stan Wiechers arbeiten seit geraumer Zeit an einem Projekt, das sie auch "die physikalische Wikipedia" nennen. Dabei heften so genannte "Tagger" einen "Semacode" an ein Objekt, beispielsweise an ein historisches Gebäude. Darin ist die URL zum Wikipedia-Eintrag als Blockmuster kodiert. Touristen können dann mit Hilfe einer speziellen Software den Semacode wieder in eine URL zurückwandeln.

Wikipedia-Seite über den Golem, codiert in Semacode
Wikipedia-Seite über den Golem, codiert in Semacode
Lesesoftware für Semacode gibt es sowohl für Nokia-Series-60-Mobiltelefone als auch für aktuelle Java-fähige Handys mit Kamera. Für internationale Besucher ist zudem eine Lösung in Arbeit, die ihnen die Artikel in der jeweiligen Landessprache anbieten soll.

Die Lesesoftware für das Handy stellt die kanadische Firma Semacode zur Verfügung, es existieren aber auch andere Implementierungen des Standards. Die eigentliche Entwicklungsarbeit für die Generatorsoftware und die Webseite betrug den Machern zufolge lediglich zwei Wochen. Nun fühlen sie sich vom Erfolg überrollt. Projekte in der ganzen Welt stehen in Aussicht, unter anderem in Japan.

Dazu trägt das einfache Konzept bei, denn es ist kein GPS Satellit nötig und damit auch keine freie Sicht auf den Himmel. Gerade dadurch sticht die Idee der beiden die Konzepte der Geotagger aus, die jeden Artikel mit Geokoordinaten zur Ortung versehen wollen. Mit Sematags muss ein Objekt nicht an einem Ort verbleiben, sondern kann sich bewegen, ohne dass die Verlinkung zum Wikipedia-Eintrag verloren geht.

Um die Datengröße gering zu halten, will das Projekt mit den URLs des Wapedia-Projektes arbeiten. Dieses sorgt dafür, dass die ausgelieferten Seiten niemals größer als 10 KByte sind. Somit ist das Projekt nicht nur für Besitzer mit UMTS-Flatrates interessant, sondern kann auch mit Volumenverträgen sinnvoll genutzt werden.

Seit dem Start der Webseite verzeichnen die Entwickler einen enormen Zulauf, Tags finden sich bereits in mehreren Städten. Das Projekt selbst verfolgt wie die Wikipedia einen Grassroot-Ansatz, an dem möglichst viele Leute teilnehmen müssen, wenn es erfolgreich sein soll. Auf der Projekt-Homepage gibt es dazu einen Taggenerator.

Entwickler Wiechers hofft, dass in spätestens sechs Monaten flächendeckend Semacodes zu finden sein werden, wünscht sich aber auch Interesse von offizieller Seite. Für Städte und Gemeinden wäre es über Semapedia möglich, ohne großen Aufwand Zusatzinformationen etwa zu Gebäuden und historischen Orten zu bieten.

Der Semacode, bekannt auch als "Data-Matrix", liegt auch als ISO-Standard vor und findet seinen Einsatz traditionell zur Kennzeichnung von Gütern in der Industrie. [von Daniel Molkentin]

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