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Microsoft arbeitet an neuem Betriebssystem

"Singularity" ist auf Verlässlichkeit ausgelegt. Microsoft arbeitet offensichtlich an einem von Grund auf neu geschriebenen Betriebssystem. Das "Singularity" getaufte Projekt soll nichts mit Windows zu tun haben, in einem eigens entwickelten C#-Derivat entwickelt werden und vornehmlich auf Verlässlichkeit abzielen.
/ Julius Stiebert
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Microsofts Forschungsgruppe hat einen 44-seitigen Bericht(öffnet im neuen Fenster) zu Singularity veröffentlicht, in dem sich Details zum Projekt finden. Bereits vor zwei Jahren machte sich das Entwicklungsteam an die Arbeit, um ein System zu konzipieren, das auf Verlässlichkeit ausgelegt ist. Dies sei wichtiger als Leistungsfähigkeit.

Microsoft setzt dabei auf einen Mikrokernel sowie Sing#, eine spezielle Spec#-Variante, wobei es sich wiederum um ein C#-Derivat handelt. Das Projekt verwendet außerdem den Bartok-Compiler(öffnet im neuen Fenster) , ein anderes Forschungsprojekt. Um Sicherheit und Verfügbarkeit zu erreichen, nutzt Singularity so genannte Software Isolated Processes (SIP), bei denen die Objekträume voneinander getrennt sind und so eigene Fehlerbehandlungen ermöglicht werden. Jedes Programm, jeder Treiber läuft in einem eigenen SIP, die sich weder Speicher teilen noch ihren eigenen Code verändern können. Zur Kommunikation zwischen Prozessen existiert eine gemeinsame Schnittstelle.

Doch auch, wenn Singularity laut Microsoft nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt ist, so ist es dem Forschungsbericht zufolge beim Starten von Prozessen deutlich schneller als Windows, FreeBSD oder Linux. In Festplatten-Benchmarks schlägt es diese Systeme ebenso oder liegt gleichauf mit Windows.

Was Microsoft letztlich mit Singularity anfangen wird, ist offen - eine kommerzielle Verwendung ist ebenso denkbar wie die Verwendung der gewonnenen Erkenntnisse in anderen Projekten, Microsoft könnte das Betriebssystem aber auch einfach wieder verwerfen.


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