GeForce 7800 GTX: Verwirrung um Taktraten und AGP-Version
Seitens Nvidia keine Version mit nativem AGP geplant
Gut eine Woche auf dem Markt, wird Nvidias aktueller Grafikchip GeForce 7800 GTX von den Testern inzwischen genauer analysiert. Dabei fallen Taktraten auf, die offenbar über der Spezifikation liegen. Gleichzeitig regt sich bei so manchen Kunden der Wunsch nach einer AGP-Version.
So berichtet etwa Guru3D, der GTX laufe im 3D-Betrieb nicht wie von Nvidia angegeben mit 430, sondern mit 470 MHz Takt. Den höheren Takt geben die Messprogramme an, sobald eine 3D-Anwendung gestartet wird. Nun ist diese serienmäßige Taktänderung nichts Neues, schon der unselige GeForce FX 5800 arbeitete so - zusammen mit einem Umschalten der Lüftergeschwindigkeit von "laut" auf "ohrenbetäubend".
Interessant an der neuen Nvidia-Funktion ist laut Guru3D jedoch, dass diese 40 MHz mehr immer erreicht werden - auch wenn man die Karte übertaktet. Der Taktzuwachs scheint nicht zu skalieren, sondern beträgt stets 40 MHz. Bei Herstellern mit serienmäßig auf 450 MHz übertakteten Grafikchips liegt der Takt bei 490 MHz.
Nvidia erklärte auf Anfrage gegenüber Golem.de, die 430 MHz seien die "primäre Taktrate" des Chips, mit der die meisten seiner Teile arbeiten würden. Das Unternehmen erklärte weiter, dass es mehrere Taktbereiche in der GPU gebe, die man aber nicht genauer spezifizieren wolle.
Auch das ist an sich nichts Neues - viele Prozessoren arbeiten mit unterschiedlichen Takten für verschiedene Bereiche des Chips oder schalten unbenutzte Teile schlicht ab. Verwirrend ist im Falle des GTX im Moment jedoch, dass einige Tools quasi den "falschen" Takt auslesen. So will Nvidia auch mit dem Autor des Tools Rivatuner zusammenarbeiten, damit dieses Programm den nach Nvidia-Lesart "richtigen" Takt angibt. Ob der sich darauf einlässt, steht auf einem anderen Blatt.
Während Nvidia diese verschiedenen Taktraten noch so bedeckt wie möglich hält, ist eine andere Aussage der Firma etwas deutlicher: Bisher ist keine AGP-Version der GeForce 7800 GTX geplant. Man könne jedoch, so Nvidia, mit dem bekannten Bridge-Chip jederzeit ein solches Modell nachschieben, wenn es denn der Markt verlange.
Ob denn die Käufer einer 550-Euro-Grafikkarte wirklich noch mit AGP-Systemen arbeiten, sei dahingestellt - das Potenzial des Marktes insgesamt ist jedoch auch für AGP immer noch riesig. Wie beispielsweise Asus gegenüber Golem.de durchblicken ließ, sind noch immer 70 Prozent der dort verkauften Grafikkarten AGP-Modelle. Zum Jahreswechsel waren es sogar noch 80 Prozent. [von Nico Ernst]
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