Der erste Cyborg? Durchbruch in der Prothesen-Forschung
Patient bewegt künstliche Arme per Gedanken
Der Rehabilitation Institute of Chicago (RIC) verspricht, mit der eigenen Prothesen-Technik und Forschungsergebnissen in der Neurowissenschaft innerhalb der nächsten fünf Jahre Menschen helfen zu können, die an Lähmungen, gravierenden Schlaganfall-Folgen und fehlenden Gliedmaßen leiden. Um die eigenen technischen und medizinischen Fortschritte zu untermauern, demonstrierte die US-Klinik den laut eigenen Angaben ersten "Bionic Man": Der Patient Jesse Sullivan kann zwei künstliche Arme durch seine Gedanken steuern, wenn auch noch etwas unbeholfen.
Jesse Sullivan mit der neuen Prothese
Die RIC-Forscher arbeiten an verschiedenen Technologien: In den nächsten fünf Jahren hoffen sie im Bereich Hirn-Maschine-Schnittstelle auf Fortschritte beim Aufzeichnen und Verarbeiten von Gehirnimpulsen, um diese besser an mechanische Geräte weiterzuleiten bzw. Computer, Roboter und Rollstühle besser zu steuern. Damit soll vor allem Querschnittsgelähmten geholfen werden können. Durch die nicht invasive magnetische Hirn-Stimulation sollen Schlaganfall-Patienten wieder Kontrolle über ihren Körper erlangen können.
Neben gelähmten und durch Schlaganfall betroffenen Personen will das RIC durch seine gedankenkontrollierten Prothesen auch Menschen mit fehlenden Gliedmaßen helfen können. Das RIC präsentierte dazu am 22. Juni 2005 die neue zweite Generation einer gedankenkontrollierten Arm-Prothese, welche die bis dato am weitesten entwickelte ihrer Art sein soll. Der Patient soll nur daran denken, was er mit dem umgeschnallten Arm machen will und dieser reagiert dann laut RIC. Demonstriert wurde dies mit Hilfe des Patienten Jesse Sullivan, dem 2001 nach einem Arbeitsunfall im Stromwerk beide Arme amputiert werden mussten. Videomitschnitte zeigen, dass die Prothese reagiert: Sullivan nahm damit etwas ungelenk ein Glas von einem Tisch hoch.
Dr. Todd Kuiken von RIC hat dazu die Nerven-Enden der amputierten Arme von der Schulter mit dem Brustmuskel verbunden. Die darüber platzierten Elektroden nehmen die Impulse auf und leiten sie an die mechanische Prothese weiter. Die demonstrierte zweite Generation des bionischen Arms soll nun besser funktionieren, indem mehr Bewegungen und spontane Kontrolle ermöglicht werden. Die dritte Generation soll 2006 fertig werden und dem Träger einen Tastsinn für den Arm verschaffen. Wie das funktionieren soll, wurde noch nicht erklärt.
Finanzielle Unterstützung bekommt das Forschungsprojekt weiterhin durch die Searle-Familie, die mittels des Searle-Funds kürzlich 5 Millionen US-Dollar für die Weiterentwicklung der Technik spendete.
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Nein, da ein(e) Androide/Androidin ohne Biomasse so aussieht, als wäre er/sie ein...
...und lesen und denken können, bevor man was schreibt muss man auch können, gelle!? Ich...
Die senso-mechanische Ansteuerung ist das eine, aber Fühlen ist eine ganz andere Sache...
Da brauchen wir wahrscheinlich keine Haut mehr Drüberwachsen zu lassen, weil die dann...