Interview: Mit mehr System zu schnellerem Debian-Release
Golem.de: Muss sich das Projekt angesichts von Ubuntu, Knoppix oder UserLinux neu positionieren? Sie alle setzen auf Debian auf, versuchen aber, einzelne Kritikpunkte an Debian aus dem Weg zu räumen?
Michlmayr: Debian hat sicherlich eine Reihe von Problemen, die beseitigt werden müssen und das ist jedem im Projekt klar. Die große Anzahl von Debian-basierten Systemen ist jedoch nicht unbedingt ein negatives Zeichen: Debian ist sehr populär in diesem Bereich, da unsere Entwicklung und Organisation sehr offen ist und sich Debian sehr gut als Basis für Derivate eignet. In manchen Fällen sind jedoch Derivate erschienen, um Probleme in Debian zu adressieren und es wird eine wichtige Aufgabe sein, diese Probleme an der Wurzel zu bekämpfen.
Golem.de: Dennoch scheint das Verhältnis gerade zu Ubuntu gespalten zu sein, wie auch eine aktuelle Diskussion (Is Ubuntu a debian derivative or is it a fork?) auf der Debian-devel-Liste zeigt. Wo liegen die Probleme?
Michlmayr: Canonical bzw. Ubuntu behaupten oft, viel an Debian zurückzugeben. Obwohl sie mehr zurückgeben als viele andere Debian-Derivate, bleiben viele Fälle, in denen die Ubuntu-Community und insbesondere die bezahlten Entwickler von Canonical enger mit Debian zusammenarbeiten könnten. Es gibt zahlreiche Funktionen, die (noch?) nicht zurück nach Debian geflossen sind und daher stellten sich kürzlich auf debian-devel Leute die Frage, ob Ubuntu nicht ein Fork sei.
Golem.de: Quelltextbasierte Distributionen, allen voran Gentoo, erfreuen sich zunehmend großer Beliebtheit. Inwieweit kann und muss Debian auf solche Entwicklungen reagieren? Ansätze wie apt-build scheinen eher eine Nebenrolle zu spielen?
Michlmayr: Das Schöne an Linux und freier Software ist, dass man die Wahl hat. Debian setzt klar auf die Verbreitung von gut getesteten Binary-Paketen, die auf einer großen Anzahl von Architekturen arbeiten. Wir bieten beispielsweise durch apt-build die Möglichkeit an, die Distribution aus dem Quelltext zu bauen, doch dies ist nicht der Fokus von Debian. Gentoo hat jedoch einige gute Ideen, wie zum Beispiel die leichte Anpassung von Konfigurationsvariablen an den Benutzer, die hoffentlich auch in Debian umgesetzt werden.
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siehe hier: http://www.pro-linux.de/cgi-bin/NB2/nb2.cgi?show.8203.3013.20000010004. Hier...
...an der Leopold-Franzens-Universität Insbruck sowie Software Engineering... Heißt...