Erwischt: Polizei-Mitarbeiter versteigerte Festplatte
Schönbohm: Kriminelle Energien eines Einzelnen
Vor Kurzem kam ans Licht, dass eine Festplatte mit vertraulichen Daten der brandenburgischen Polizei per eBay versteigert wurde. Nun steht fest, dass ein Angestellter der Zentraldienste der Polizei (ZDPol) dafür verantwortlich ist. Er hatte die Computer-Festplatte mit polizeiinternen Daten unberechtigt an sich genommen und über das Internet-Auktionshaus versteigert, wie die Ermittlungen des Polizeipräsidiums Potsdam ergaben.
Der 45-jährige Tatverdächtige, der im Bereich Technik und Logistik der ZDPol arbeitete, legte ein umfassendes Geständnis ab. Die Ermittlungen des Präsidiums dauern an.
Die Computer-Festplatte war Anfang März 2005 durch einen Studenten der Fachhochschule Wildau ersteigert worden, der von dem Inhalt nichts wusste. Dies erfuhr das Brandenburger Innenministerium über eine Veröffentlichung in dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Der Student stellte daraufhin seine Erkenntnisse und die Festplatte den Ermittlungsbehörden zur Verfügung. Zuvor hatte das Innenministerium eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro für Hinweise, die zum Auffinden der Platte führen, ausgelobt.
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm dankte der beim Potsdamer Polizeipräsidium eingesetzten Ermittlungsgruppe, der Potsdamer Staatsanwaltschaft und eBay für die Unterstützung bei der Aufklärung des Falles. Zuvor hatte der Minister den Innenausschuss des Landtags über den aktuellen Ermittlungsstand informiert und erläutert, dass die bisher angewandten Verfahren den Empfehlungen des Bundesinnenministeriums entsprechen und die öffentlich angestellten Vermutungen über Fehlerursachen nicht den Tatsachen entsprechen.
Schönbohm: "Das ist ein Vorgang, den wir sehr ernst nehmen. Deshalb ist eine rückhaltlose Aufklärung aller Aspekte von zentraler Bedeutung. Auch wenn es sich hier offenbar um einen bedauernswerten Einzelfall von krimineller Energie eines einzelnen Mitarbeiters handelt, dürfen wir Vorfälle im Bereich der Datensicherheit nicht auf die leichte Schulter nehmen."
Der Minister betonte, der sorgfältige Umgang mit sensiblen Daten habe im seinem Haus einen hohen Stellenwert. Bis zum Jahresende waren alle ausgesonderten Festplatten durch den Zentraldienst der Polizei physikalisch zu zerstören beziehungsweise verschlossen zu lagern. Seit Anfang 2005 sind sie von einem Unternehmen, das nach einem vom Bundesamtes für Sicherheit in der Datenverarbeitung (BSI) empfohlenen Verfahren arbeitet, zu löschen. Dabei soll der Inhalt der Festplatte unwiederbringlich und nicht rekonstruierbar gelöscht werden. Diese Methode wede auch weiterhin angewandt.
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Löschen kann man die Festplatten u.A. durch Magnetimpulse, dafür gibt es ein spezielles...
Bist Du noch ganz dicht? Überleg' mal, was Du da schreibst...
Vielleicht war es mal die Platte in einem Notebook einer Führungskraft, die das Notebook...
Da hat der also die Platte "unberechtigt an sich genommen". Ha! Gezockt hat er sie...