DRM - Wohl oder Wehe für den digitalen Musikverkauf?
Experten diskutierten über Zukunftsperspektiven im digitalen Musikmarkt
Der Online-Musik-Shop von T-Online, Musicload, lud in dieser Woche zu Gesprächsrunden in Hamburg und München ein, in denen Potenzial und Umgang mit geschützten Musikdateien erörtert wurde. Trotz gewisser Differenzen zwischen Plattenfirmen und Online-Händlern scheint ein Verzicht auf DRM keine Option, alternative Konzepte standen dabei aber nicht zur Diskussion.
"So nutzerfreundlich wie möglich, so sicher wie nötig", so die Position von Thorsten Rothmann, Director New Media bei Sony BMG. Die Musikindustrie habe bereits weitgehende Konzessionen an den Nutzer gemacht. Aus Sicht der Musikindustrie bestehe neben DRM keine Alternative, um digitale Produkte zu schützen.
In die gleiche Richtung argumentierte Ekkehard Kuhn vom Verband der Phonographischen Wirtschaft. Nach seiner Ansicht sollten die Rechteinhaber selbst entscheiden können, wie sie ihre Musik vermarkten - mit oder ohne DRM. Dabei gab er zu bedenken, dass die Ermöglichung verschiedener Business-Modelle den Einsatz von DRM voraussetzt.
Susanne Peter, Director Marketing und Sales bei Musicload, wies darauf hin, dass Kunden vor allem einfach, schnell und möglichst umfassend über ihre gekaufte Musik verfügen möchten. Dabei spiele vor allem der steigende Absatz von digitalen Endgeräten ein wichtige Rolle, denn diese würden nicht mit allen Musikformaten harmonieren und dadurch für viel Verwirrung sorgen.
Entsprechend forderte Cyrill Glockner von Microsoft ein Nebeneinander verschiedener DRM-Modelle. Nutzer sollen dazu ein Format in ein anderes geschütztes Format umwandeln können. Voraussetzung hierfür wäre allerdings, dass gleiche Nutzungsrechte für alle Formate gelten. Glockner verwies dabei auch auf Abo-Modelle, wie sie Napster auf Basis von Microsofts Janus-DRM-Technik anbietet. Dabei kann während des Abos beliebig viel Musik heruntergeladen werden, die sich aber nach Ablauf des Abos nicht mehr nutzen lässt.
Eine leicht andere Ansicht vertrat der ehemalige Universal-Chef Tim Renner, der jetzt unter der Marke motor einen Radiosender sowie eine Online-Plattform betreibt. Er forderte unumschränkte Nutzungsrechte für die Nutzer. Da die Abnehmer an das MP3-Format gewöhnt seien, sollte es Standard werden.
Wirkliche Alternativen zu einer restriktiven Handhabung der Rechte per DRM und den damit einhergehenden Problemen wurden offenbar aber nicht diskutiert. Beispielsweise setzt sich das FairSharing-Netzwerk, ein Zusammenschluss aus Bürgerrechtsorganisationen und politischen Bewegungen, für die Einführung einer Kulturflatrate ein, die eine Kriminalisierung breiter Bevölkerungsschichten und Problemen hinsichtlich des Datenschutzes, die DRM-Systeme mit sich bringen, vorbeugen soll.
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"Kostenpunkt max. 30 für 20 Wunschtitel!!!!" Und das soll billig sein ???? *lol* Träum...
extrem richtig und deswegen lob ich bands, die ihre musik zum freien download ins netz...
"Wirkliche Alternativen zu einer restriktiven Handhabung der Rechte per DRM und den damit...
Ich weiss nicht wo das Problem liegt. Bei dem Blödsinn den die Musikindustrie noch...