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Canon stellt EOS 350D mit 8 Megapixeln vor

Neue Einsteiger-Spiegelreflexkamera ist schneller. Canon hat mit der EOS 350D den heiß ersehnten Nachfolger seines Erfolgsmodells 300D vorgestellt. Die neue digitale Spiegelreflexkamera kommt mit einem 8-Megapixel-Sensor und bietet geringere Bildfolgezeiten als die Vorgängerin.
/ Jens Ihlenfeld
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Der 8-Megapixel-CMOS-Sensor (22,2 x 14,8 mm) erlaubt, bis zu 3 Bilder pro Sekunde und 14 Bilder im JPEG-Format in Serie aufzunehmen. Im Vergleich: Die Vorgängerin 300D kann nach Herstellerangaben 2,5 Bilder pro Sekunde und 5 Stück in Serie schießen. Die Einschaltzeit der Kamera liegt bei nur 0,2 Sekunden.

Die Sensor-Größe bringt eine Brennweitenverlängerung um das 1,6fache gegenüber 35-Millimeter-Kleinbildkameras mit sich. Die Kamera ist mit dem Canon-EF-Linsensystem inklusive der EF-S-Optiken und dem E-TTL-II-Blitzsystem kompatibel. Die E-TTL-II-Blitzmessung erlaubt eine an die Entfernungsmessung gekoppelte Steuerung der Blitzleistung.

Der rückwärtig eingebaute TFT-Monitor bietet eine Bildschirmdiagonale von 1,8 Zoll und eine Auflösung von 115.000 Pixeln. Gegenüber der 300D hat sich hier also nichts verändert.

Die Kamera bietet verschiedene Autofokus- und Belichtungsmessungsfunktionen. Es gibt drei Autofokus-Funktionen: One Shot AF (für Einzelbildaufnahmen), AI Servo AF (für die kontinuierliche Scharfstellung auf Objekte) und AI Focus AF (automatische Umstellung von One Shot AF auf Servo AF, sobald ein bewegliches Objekt erkannt wird). Die Kamera bietet sieben AF-Punkte, davon drei Kreuzfeldsensoren.

Zur Belichtungsmessung ist ein 35-Zonen-Feld eingebaut. Die drei Messarten (35- Zonen-Mehrfeldmessung, selektiv, integral-mittenbetont) sind bei der EOS 350D nun auch ohne den Umweg über das Menü wählbar. Belichtungskorrekturen und Bracketing-Funktion sind wahlweise in 1/2 Blendenstufen und - wie bereits bei der EOS 300D - in 1/3 Blenden einstellbar.

Neben der Programmautomatik stehen eine Blenden- und Zeitpriorität und ein vollmanueller Modus sowie diverse Blitz-Modi zur Verfügung. Die Lichtempfindlichkeit kann entweder automatisch zwischen ISO 100 und 400 oder manuell zwischen ISO 100, 200, 400, 800 und 1600 festgelegt werden. Die Verschlusszeiten rangieren zwischen 1/4.000 und 30 Sekunden. Die Blitzsynchronisation liegt bei 1/200 Sekunde.

Mit einer Vielzahl von Einstellmöglichkeiten kann man den Apparat an die eigenen Bedürfnisse anpassen: So erlauben 9 Individualfunktionen mit 24 Einstellungen die Konfiguration der Kamera. Dazu gehören beispielsweise die Spiegelvorauslösung und das Blitzen auf den 2. Verschlussvorhang.

Die Kamera bietet nun zudem die gleiche monochrome S/W-Bilddarstellung, wie man sie auch in der 20D findet. Mit Hilfe von kamerainternen Filtern lassen sich - ähnlich wie in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie - Kontrast und Grauwertwiedergabe beeinflussen.

Mehr Einstellmöglichkeiten gibt es auch beim Weißabgleich. So kann der Weißpunkt in jeweils neun Stufen frei auf den Farbachsen Blau/Amber und Magenta/Grün verschoben werden. Auf diese Weise lässt sich die Farbstimmung einer Aufnahme auf der Basis eines Weißabgleichs fein justieren. Und für das Weißpunkt-Bracketing können Belichtungsvarianten entweder für die Grün-Magenta oder die Blau/Amber-Achse eingestellt mit verschiedenen Abständen eingestellt werden.

Der eingebaute Blitz mit Leitzahl 13 sitzt jetzt höher über der optischen Achse des Objektivs als bei der EOS 300D. Er leuchtet nunmehr im Weitwinkelbereich Objektive bis 17 mm aus. Die Blitzbelichtungskorrektur um zwei Blenden in 1/2 oder 1/3 Blendenstufen kann sowohl für den integrierten Blitz als auch für externe Speedlite-Blitze der EX-Serie genutzt werden.

Die EOS 350D DIGITAL ist mit einem USB-2.0-Anschluss ausgestattet, der in Zusammenarbeit mit einem neuen Direct-Print-Knopf an der Kamera auch zum direkten Anschluss an PictBridge-Drucker geeignet ist. So kann man Bilder direkt und ohne Zwischenschalten des Rechners direkt von der Kamera aus zu Papier bringen. Zum Betrachten des Bildmaterials auf dem Fernseher ist zudem eine Videoschnittstelle verbaut.

Das Speicherkartenfach ist für Compact-Flash-Karten des Typs I und II ausgelegt, wobei auch Speicherkarten mit Kapazitäten von 2 Gigabyte oder größer verwendet werden können. Die neue Kamera speichert RAW und JPEGs als seperate Dateien auf der Compact-Flash-Karte und arbeitet wahlweise im sRGB- oder Adobe-RGB-Farbraum.

Für eine längere Akkulaufzeit und ein besseres Handling gibt es einen neuen Akkugriff (BG-E3), in den zwei NB-2LH-Akkupakete oder sechs AA-Batterien hineinpassen.

Die EOS 350D misst 126,5 x 94,2 x 64 mm und wiegt leer, d.h. ohne Akku und Speicherkarte, nur 485 Gramm. Das Gerät wird mit dem Fokusobjektiv EF-S 18- 55mm f/3.5-5.6 ausgeliefert. Zusammen mit dem Batterie-Pack NB-2LH und der Optik wiegt die gesamte Kamera 715 Gramm.

Gegenüber der EOS 300D ist die EOS 350D damit rund 25 Prozent kleiner und 10 Prozent leichter. Sie soll ab März 2005 zu einem Preis von 899,- Euro (nur Gehäuse), bzw. 999,- Euro (inkl. Zoom-Objektiv EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 II) angeboten werden.

Mancher Besitzer der deutlich teureren 20D von Canon wird sich nun fragen, ob er nicht auch mit der 350D glücklich geworden wäre. Deshalb hier einmal die größten Unterschiede: Die 350D hat einen zwar praktisch mit der gleichen Auflösung arbeitende CMOS-Chip, er ist allerdings etwas kleiner als bei der 20D: 22,2 x 14,8 mm versus 22,5 x 15 mm.

Zudem ist die EOS 20D mit fünf Bildern pro Sekunde deutlich schneller als die 350D mit drei Bildern pro Sekunde und sie kann pro Serie auch erheblich mehr Bilder aufzeichnen (23 gegenüber 14) als die neue Einsteiger-Digitalspiegelreflexkamera von Canon. Auch bei den benutzereinstellbaren Funktionen bietet die 20D mit 18 Stück gleich doppelt so viele.


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