Infineon erwartet geringere DRAM-Preise im zweiten Quartal
Quartalsumsatz sinkt gegenüber Vorquartal um 9 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro
Eine geringe Nachfrage in allen Bereichen hat Infineon im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2004/2005 einen Umsatzrückgang von 9 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro beschert. Auch für das zweite Quartal gibt sich Infineon wenig optimistisch und rechnet saisonal bedingt mit sinkenden DRAM-Preisen.
Ohne den Einfluss der einmaligen Lizenzeinnahmen in Höhe von 118 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Einigung mit ProMOS im ersten Quartal und den Einfluss von Aufwendungen von 132 Millionen Euro für Wertminderungen und Wettbewerbsverfahren im vergangenen Quartal ging das EBIT in allen Bereichen außer der "Drahtgebundenen Kommunikation" zurück. Der vergleichbare Rückgang beim Konzern-EBIT sei im Wesentlichen auf das niedrigere Umsatzvolumen und geringere Produktionsauslastung in den Segmenten "Sichere Mobile Lösungen" sowie "Automobil- und Industrieelektronik" zurückzuführen. Die Ergebnisse wurden zudem durch den Verfall des Dollar-Kurses negativ beeinflusst.
Im Bereich "Speicherprodukte" machte Infineon vor allem den starken Verfall des Dollar-Kurses als Hauptursache für das gesunkene Absatzvolumen verantwortlich. Dabei erhöhten sich die Lagerbestände des Bereichs wie erwartet. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2005 erwartet Infineon hier einen saisonalen Rückgang der DRAM-Preise.
Angesichts des Bestellverhaltens der eigenen Kunden und der Prognosen von Marktforschungsinstituten erwartet Infineon auch im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2005 einen anhaltenden Nachfragerückgang im weltweiten Halbleitermarkt. Auf Grund von saisonalen Effekten, Preisdruck in allen Segmenten des Unternehmens und eines anhaltenden Nachfragerückgangs durch weitere Anpassungen der Lagerbestände bei Kunden geht Infineon davon aus, dass Umsatz und Ergebnis im aktuellen Quartal weiterhin rückläufig sein werden.
"Viele der Maßnahmen, die wir eingeleitet haben, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, stellen kurzfristig eine große Herausforderung für das Unternehmen dar. Sie sind jedoch notwendig, um mittel- und langfristig unsere Zukunft zu sichern", erläuterte Infineon-Chef Dr. Wolfgang Ziebart. "Wir haben Kosten, Investitionen und Nettoumlaufvermögen weiter optimiert und für das Geschäftsjahr 2005 eine Reduzierung der Fixkosten in Höhe von 200 Millionen Euro gegenüber den ursprünglichen Planungen identifiziert." Mit Wirkung zum 1. Januar 2005 hat Infineon seine Organisation vereinfacht und erhofft sich davon im gesamten Unternehmen kürzere und schnellere Entscheidungswege, eine stärkere Ausrichtung auf seine Kunden und eine höhere Effizienz und Flexibilität. Die mobile und drahtgebundene Kommunikation wurden entsprechend der Entwicklung im Markt in dem neuen Geschäftsbereich "Kommunikation" gebündelt. Gleichzeitig wurden die Sicherheits- und Chipkarten-Aktivitäten in den erweiterten Geschäftsbereich "Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket" eingegliedert. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2005 wird Infineon erstmals über seine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in der neuen Organisationsstruktur berichten.