Media Markt abgemahnt
Dies deckt sich mit einer Beobachtung, die Golem.de am Montag in München machen konnte. An diesem Tag der Media-Markt-Aktion gaben auch in den Saturn-Märkten die Verkäufer mit der Bitte um Verschwiegenheit 16 Prozent Rabatt - aber natürlich nicht auf die zum angeblichen "Einkaufspreis" beworbenen Produkte. Dazu sollen nach der Werbeaussage auch alle "CDs, DVDs und Games" (also Computer- und Videospiele) gehören. Insgesamt wurden diese nach einer neuen Preisliste ohne eigene Auszeichung auf den Produkten 20 Prozent billiger verkauft. Dass ausgerechnet Medien bei Saturn günstiger sind, erklärt die Metro Group in ihrer Ausrichtung der Marke Saturn selbst: "Dabei sticht vor allem das große CD-Angebot mit ca. 60.000 Titeln hervor." Es geht also offenbar darum, die Positionierung der Marken selbst zu stärken. Der Kunde soll glauben, bei MediaMarkt sei ständig alles günstig, Saturn dagegen der übliche Verdächtige für billige Medien und einzelne Aktionsware.
Dies kritisiert auch der Verband der Verbraucherzentralen: "Allein durch fortwährende Almosen holen die Unternehmen die Ausgaben für ihre millionenschwere Werbung sicher nicht rein". Oft, so der Verband weiter, gehe es den Handelsriesen um den Ausbau von Marktanteilen. Mehr Marktanteil bedeute gleichzeitig auch mehr Preismacht. Leidtragende sind vor allem die Klein- und Mittelständler. Am Ende könne sich weniger Wettbewerb auch zu Lasten der Verbraucher auswirken. Mit Sorge sieht der Verband die Gefahr eines ausschließlichen Preiswettbewerbs und fordert die Wiederbelebung des Wettbewerbs um Qualität und Service.
Trotz dieser doch recht durchsichtigen Kampagnen wurde das Angebot von den Kunden offenbar gut angenommen. Auch zur Mittagszeit und am Abend waren die Märkte in München und Berlin gut gefüllt, bei Saturn in bester Lage der Münchner Fußgängerzone bildeten sich Schlangen von gut 40 Metern Länge an den Kassen, in einem Münchner Media Markt wurden die Kunden wegen Überfüllung nur einzeln eingelassen. Auch im Saturn am Berliner Alexanderplatz musste man vor dem Laden anstehen, um hereinzukommen. Die Wartezeiten an den Kassen betrugen bis zu zweieinhalb Stunden.
Die Verkäufer unterhielten sich fröhlich über Zustände, die "besser als Weihnachten" seien. Da gewinnt doch der Slogan aus Media Markts letzter Werbekampagne mit Oliver Pocher ganz neue Bedeutung. [von Nico Ernst]
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Gott sei Dank sterben solche " High Ender " wie du einer bist bald aus. Wir leben im MP3...
Wenn Euch die Preise im Media-Markt nicht gefallen, dann redet mit den Verkäufern. Wenn...
Media Markt ist das letzte - in zwei Onlineshops kannst du schon nachlesen das Media...