Weblisten.com wehrt sich gegen die IFPI (Update)
Spanischer Musikanbieter weist Vorwürfe der Illegalität zurück
Anfang Dezember 2004 verkündete die Deutsche Landesgruppe der IFPI, der Dachverband der Plattenindustrie, die Musik-Download-Angebote von Allofmp3 und Weblisten.com würden gegen deutsches Urheberrecht verstoßen und seien damit hier zu Lande illegal. Nun setzt sich Weblisten.com zu Wehr und pocht in einer Pressemitteilung auf die Rechtmäßigkeit des eigenen Angebots.
Nach eigenen Angaben verfügt Weblisten.com in Spanien über Verträge mit der Verwertungsgesellschaft "Sociedad General de Autores y Editores" (SGAE), der Künstlervereinigung Artistas Intérpretes o Ejecutantes (AIE) sowie der Asociation de Geston de Derechos Intelectuales (AGEDI), die Interessen der spanischen Plattenlabels vertritt. Damit sei man im Besitz der notwendigen Lizenzen für den Online-Verkauf der angebotenen Musik, denn die Lizenzen unterliegen laut Weblisten.com keinen geographischen Beschränkungen, so dass die Tätigkeit des Unternehmens in Deutschland wie auch den übrigen europäischen Ländern legal sei.
Diesem Schluss widerspricht hingegen die IFPI, nach deren Ansicht die für das Geschäft mit Weblisten.com notwendigen Lizenzen bei den eigenen Mitgliedern liegen und nicht bei den Gesellschaften, mit denen Weblisten.com Verträge hat.
Die Verträge von Weblisten.com mit AIE und AGEDI laufen bis 2008 und bis dahin sieht sich Weblisten.com auch als "legales" Internetportal, das unbegrenzte Musik-Downloads für einen monatlichen Pauschalpreis anbietet. Damit sei man der Musikindustrie, die in der Regel 99 Cent pro Song berechnet, ein Dorn im Auge, so das Unternehmen. Man zahle aber gemäß den Verträgen für die Nutzungsrechte an Urheber, Künstler und Plattenfirmen.
Als ganz unproblematisch betrachtet aber auch Weblisten.com die Situation nicht, sieht aber weder seitens der eigenen Kunden noch selbst eine Verantwortung: "Wenn die spanischen Vereinigungen den Nutzungsgebühren an die entsprechenden Unternehmen in Deutschland nicht nachkommen, trägt Weblisten.com dafür keine Verantwortung, da unser Unternehmen seine Zahlungen erfüllt. Verantwortlich sind einzig und allein die spanischen Vereinigungen, die ihren internationalen Verpflichtungen nicht nachkommen", heißt es in der Pressemitteilung.
Durch die Äußerungen der IFPI sei Weblisten.com ein Schaden entstanden, den Weblisten.com nun auf rechtlichem Weg geltend machen will. Laut IFPI liegen gegen Weblisten.com in Spanien zwar erste Gerichtsurteile vor, das Verfahren ist aber nicht abgeschlossen, die Urteile damit nicht rechtskräftig.
Nachtrag vom 5. Januar 2005, 12:16 Uhr:
Die IFPI bekräftigt die eigene Position: "Weblisten war und ist in Deutschland ein illegaler Musikdienst. Alle anderen Äußerungen der Betreiber des illegalen Services sind falsch und führen Konsumenten an der Nase herum. Weblisten wurde in Spanien bereits verurteilt", so Dr. Hartmut Spiesecke, Sprecher der deutschen Phonoverbände.
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Die deutsche Musikindustrie ist einfach zu geldgeil. Musiker und Künstler sehen hingegen...
also ich verstehe beide seiten musik und verbraucher, beides war und bin ich selber , zum...
Guter vergleich mit den Brötchen, aber schon mal daran gedacht das die Musikfirmen auch...
kein download ist strafbar, wenn a) der rechteinhaber sein download verschenkt oder b) du...