E-Learning wird vom Mittelstand bislang kaum genutzt

Erste Ergebnisse im europäischen Kooperationsprojekt "Ariel"

Kleine und mittlere Unternehmen setzen bislang E-Learning kaum ein. Zwar gibt es eine Vielzahl von Projekten, in denen Bildungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen von europäischer Seite gefördert werden, sie sind aber oft nicht geeignet und nicht auf die Zielgruppe ausgerichtet. Das zeigen erste Ergebnisse des europäischen Kooperationsprojektes "Ariel" (Analysing and Reporting the Implementation of Electronic Learning in Europe), in dessen Rahmen das Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) den Einsatz von E-Learning in mittelständischen Betrieben untersucht.

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Für die Untersuchung wurden neuere E-Learning-Projekte aus dem zentralen Verzeichnis "elearning-europa.info" ausgewählt. Diese Datenbank ist bei der Europäischen Kommission angesiedelt und enthält Informationen über die E-Learning-Projekte aus den wichtigsten Bildungsprogrammen der EU, unter anderem der E-Learning-Initiative, Leonardo, Sokrates und Erasmus. Eine Befragung von 842 Projekten durch die Forschungsgruppe im Mai 2004 über Zielgruppe, Ergebnisse und die verwendeten Lernmethoden ergab mit knapp 13 Prozent eine enttäuschend geringe Rückmeldequote. Drei Viertel der 105 Projekte, die geantwortet hatten, gaben immerhin kleine und mittlere Unternehmen als Zielgruppe ihrer Entwicklungen an.

Dieses Ergebnis wurde relativiert durch die anschließende Telefonbefragung nach Details, wie z.B. den einzelnen Lerninhalten, positiven oder negativen Erfahrungen und zukünftigen Verbesserungspotenzialen. Viele Angebote waren nicht direkt auf den Bedarf von kleinen und mittelgroßen Betrieben zugeschnitten, sondern deklarierten diese Zielgruppe als eine von mehreren möglichen Nutzern. So erklärten z.B. 7 der 20 Projekte im Bereich der deutschen Forschungsgruppe bei der telefonischen Nachfrage, dass kleine und mittlere Unternehmen nicht zu ihrer Zielgruppe gehörten. Von den verbleibenden 13 Projekten richteten sich elf ausschließlich an KMU, vier davon sowohl an kleine und mittlere Unternehmen als auch an kleine oder mittlere Organisationen.

Damit scheint das Lernangebot für KMU tatsächlich sehr gering zu sein. Viele der geförderten Projekte blieben weit entfernt davon, diese Zielgruppe für das E-Learning "aufzuschließen". Projekte, die über Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit KMU verfügten, berichteten bei den Telefoninterviews von "kulturellen Differenzen" zwischen den Entwicklern und den Anwendern von E-Learning: Während die Entwickler Wert darauf legen, dass der neueste technische Stand eingehalten und die technischen Möglichkeiten ausgenutzt werden, interessieren sich die Anwender eher für die "Alltagstauglichkeit" und Praktikabilität der Anwendungen. "Keep it simple" empfahl einer der befragten Entwickler. Wichtig sei ein Inhalt von hoher Qualität und ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Untersuchung des verfügbaren Angebotes an E-Learning wird zurzeit ergänzt um Recherchen bei national geförderten Projekten und bei kommerziellen Bildungsanbietern. Mit Expertenbefragungen und Gruppendiskussionen soll im Frühjahr 2005 ermittelt werden, welche Erwartungen und Anforderungen KMU an E-Learning haben, welche Bedingungen in den Betrieben vorhanden sein sollten, damit die Potenziale genutzt werden können. Beantwortet werden soll auch die Frage nach den treibenden Kräften und zielgruppenspezifischen Erfolgsfaktoren für den Einsatz von E-Learning im KMU. Daraus entwickeln die einzelnen Forschungsgruppen im Sommer 2005 bereichsspezifische Szenarien zur künftigen Verbreitung und Nutzung von E-Learning. Auf deren Grundlage soll "Ariel" ein allgemeines Entwicklungsszenario für das E-Learning im KMU erarbeiten.

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