Schönbohm: Gewaltspiele notfalls per Gesetz bekämpfen
Brandenburgs Innenminister nimmt Eltern in die Pflicht
Der Brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm übt scharfe Kritik an der Indizierungspraxis bei Computerspielen und sieht eine zunehmende Gewalttendenz in den Spielen. Sein Appell richtet sich aber auch an Eltern, die genauer hinsehen sollten, welche Spiele auf den Computern ihrer Kinder laufen.
"Studien belegen, dass darunter vielfach auch indizierte und sogar verbotene Spiele sind. Gewalt und Menschenverachtung werden darin zum Vergnügen und zur Freizeitbeschäftigung erklärt. Solche Spiele tragen zur geistigen Verwahrlosung und damit zur anhaltenden Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen bei. Sie gehören nicht ins Kinderzimmer", so Schönbohm.
Eltern sollten daher den Inhalt der Spiele prüfen, bevor sie diese beispielsweise unter den Weihnachtsbaum legen. "Wenn Sie jetzt nachträglich feststellen, dass ein Spiel Gewalt propagiert, bringen Sie es nach dem Fest ins Geschäft zurück und tauschen Sie es um", rät der Minister.
Aber auch die Hersteller der Spiele sowie die Indizierungspraxis nimmt Schönbohm ins Visier. "Nach der Bluttat von Erfurt waren sich alle über den negativen Einfluss von Gewaltspielen auf Kinder und Jugendliche einig. Inzwischen aber scheinen die Lehren von Erfurt bei vielen in Vergessenheit geraten zu sein."
Schönbohm spricht in diesem Zusammenhang von einer "absolut unbefriedigenden Indizierungspraxis" für Computerspiele. "Die Unabhängige Selbstkontrolle funktioniert nicht. Sie lässt Gewaltdarstellungen zuviel Raum. Vielfach werden die noch schlimmeren Nachfolgeversionen von einst indizierten Gewaltspielen nicht mehr auf den Index gesetzt und sind damit Kindern und Jugendlichen zugänglich", so der Minister, offensichtlich als Reaktion auf einen Bericht des ZDF-Magazins Frontal21.
Auch die Produzenten und Anbieter der Spiele nimmt Schönbohm in die Pflicht. Diese müssten sich fragen lassen, "welches Menschenbild und welches Verantwortungsbewusstsein sie haben. Wer das brutale Morden und die Verstümmelung von möglichst vielen Kindern, Frauen, älteren Menschen, Polizisten oder schlicht so genannten 'Feinden' zum obersten Ziel eines Computerspiels macht, handelt nicht nur menschenverachtend. Er untergräbt auch die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten", übt Schönbohm scharfe Kritik und droht zugleich mit Konsequenzen: "Es ist an der Zeit, diesem Treiben einen Riegel vorzuschieben. Wenn die Branche nicht zur Einsicht kommt, notfalls auch durch schärfere Gesetze."
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Da gibts noch einen anderen Ausweg, den des denkens, aber wenn das auch nix bringt, dann...
Ich kenne Postal2...neben den Aufgaben (z.B. Milch holen) kann man da mit 'nem...
DE hat ja sonst keine Probleme......
Oder einfach Atheist sein (wie ich) :-)