Nur jeder Siebte nutzt täglich den PC zu Hause

"Web frisst Fernsehen" ist eine Legende

Viele Fitnessgeräte sollen in heimischen Kellern still und heimlich vor sich "hinrosten". Droht den Heimcomputern ein ähnliches Schicksal? Fast zwei Drittel (61 Prozent) aller privaten Haushalte in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit einem PC ausgestattet - doch nur jeder siebte Bundesbürger (13 Prozent) macht davon auch täglich Gebrauch, wie das B.A.T Freizeit-Forschungsinstitut in dem neu veröffentlichten Freizeit-Monitor 2004 ermittelte. Dabei wurden repräsentativ 3.000 Personen ab 14 Jahren nach ihren Freizeit- und Mediengewohnheiten befragt.

Artikel veröffentlicht am ,

Eine knappe Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) gibt ehrlich zu, den PC "vielleicht einmal jährlich", seltener oder nie zu Hause zu nutzen. "Der Computer ist für die privaten Verbraucher in erster Linie ein Kommunikations- und Unterhaltungsmedium und nur gelegentlich eine Informations- oder Einkaufsbörse", so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Leiter des Instituts.

"Im Internet-Markt gibt es mehr Gucker als Bucher. Einkaufen per Mausklick ist kein Massengeschäft." Knapp ein Viertel der Bevölkerung (24 Prozent) hat schon einmal die Möglichkeiten des Online-Shoppings genutzt. Fast viermal so hoch ist hingegen der Anteil der Bundesbürger (88 Prozent), die öfter am Einkaufsbummel Gefallen finden. Für den Erlebniskonsum hat das Netz der Netze noch wenig zu bieten.

Die Ergebnisse des B.A.T Freizeit-Monitors sind nach wie vor ernüchternd: Mehr als zwei Drittel der Deutschen (70 Prozent) geben an, noch nie von Online-Shopping und E-Commerce-Angeboten Gebrauch gemacht zu haben. Die Internet-Revolution ist bei den meisten Verbrauchern nicht angekommen. Die "digitale Spaltung" in Deutschland bleibt bestehen: Vom Homebanking machen gerade einmal 6 Prozent der Hauptschulabsolventen regelmäßig, d.h. wenigstens einmal in der Woche, Gebrauch; der Anteil der Befragten mit Gymnasialbildung ist mehr als viermal so hoch (26 Prozent). Opaschowski: "Die digitale Spaltung ist vor allem ein Bildungsproblem und weniger eine Frage des Netzanschlusses oder der technischen Fertigkeiten. Mit dem Internetzugang lassen sich Bildungsmängel, also Defizite in Schule und Ausbildung nicht ausgleichen."

Auch im Jahr 2004 macht jeder zweite Deutsche vom Internet keinen Gebrauch (53 Prozent). Die eifrigsten Internetnutzer sind - im Vergleich zur Generation 55plus (18 Prozent) - die jungen Leute im Alter bis zu 34 Jahren (73 Prozent), die den PC allerdings weniger als Informationsquelle, sondern vorwiegend als Unterhaltungsmedium nutzen, also zum "Chatten" oder Herunterladen von Spielen und Musik.

Die Prognose amerikanischer Computerwissenschaftler - "Web frisst Fernsehen" - erfüllt sich der Untersuchung nach in Deutschland nicht. Der PC als Tor zum Cyberspace ist im Vergleich zum Massenmedium Fernsehen ein Nischenmedium für die deutschen Verbraucher geblieben. Professor Opaschowski: "Der vorausgesagte Verdrängungswettbewerb 'PC statt TV' findet nicht statt. Das Fernsehen hat nichts von seiner Attraktivität verloren. Die TV-Einschaltquoten bleiben stabil und die neuen Medien kommen zusätzlich hinzu."

Seit mehr als 40 Jahren favorisieren die Deutschen beim Medienkonsum Fernsehen, Radiohören und Zeitunglesen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Zu den regelmäßigen Freizeitbeschäftigungen (mindestens einmal pro Woche) gehören nach wie vor Fernsehen (97 Prozent), Radiohören (91 Prozent) und Zeitunglesen (84 Prozent). Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung hält an ihren alten Gewohnheiten fest. Fernsehen oder DVD-Filmesehen ist einfacher und bequemer.

Für die technischen Neuheiten auf dem Medienmarkt fehlt den meisten nicht nur das Geld, sondern auch die nötige Zeit. Die intensive Multimedia-Nutzung spart keine Zeit, wirkt eher als Zeitfalle und vereinnahmt die Zeitressourcen der Verbraucher. Daher treiben viele Menschen nach Feierabend lieber Sport (33 Prozent), fahren Fahrrad (36 Prozent) oder gehen mit Freunden aus (28 Prozent) und bleiben nicht online allein zu Haus.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Dvorak 30. Okt 2004

kenn ich, kenn ich! die 8bitter und 68000er lass ich mal weg 8088 - 4,77 Mhz 8086 - 8 Mhz...

Dvorak 30. Okt 2004

<> Bei euch vielleicht! Bei uns kann man außerhalb der Arbeitszeit im konzerneignen...

Dvorak 30. Okt 2004

Nein, es war eben nicht die polnische Notation sondern genau das Gegenteil, die umgekehrt...

Dvorak 30. Okt 2004

<> Warum waren diese verdammten Lochstreifen eigentlich immer gelb? Ja, wer nicht richtig...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion  
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. BrouwUnie: Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis
    BrouwUnie
    Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis

    Tesla hat, wie von Elon Musk versprochen, nun eine eigene Biermarke im Angebot und verkauft drei Flaschen für knapp 90 Euro.

  2. Google: Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt
    Google
    Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt

    Eine wohl undokumentierte API-Änderung führte zu der Acropalypse-Sicherheitslücke. Das Problem dabei ist Google schon früh gemeldet worden.

  3. Sprachmodelle: Warum ChatGPT so erfolgreich ist
    Sprachmodelle
    Warum ChatGPT so erfolgreich ist

    KI-Insider Wie erklärt sich der Erfolg von ChatGPT, obwohl es nur eines von vielen Sprachmodellen und leistungsstarken KI-Systemen ist? Drei Faktoren sind ausschlaggebend.
    Von Thilo Hagendorff

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • ASUS VG27AQ1A QHD/170 Hz 269€ • Crucial P3 Plus 1 TB 60,98€ • ViewSonic VX3218-PC-MHDJ FHD/165 Hz 227,89€ • MindStar: be quiet! Pure Base 600 79€ • Alternate: Corsair Vengeance RGB 64-GB-Kit DDR5-6000 276,89€ und Weekend Sale • Elex II 12,99€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /