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Zentraler deutscher Austauschknoten für VoIP

toplink startet VoIP-Reseller-Plattform für 180.000 Telefonteilnehmer. Toplink will ein zentrales Vermittlungssystem für Internettelefonie in Deutschland anbieten und hat dazu im Frankfurter Datenzentrum der Interxion Telecom GmbH, in dem der zentrale Internet-Austauschknoten DECIX untergebracht ist, eine entsprechende Plattform in Betrieb genommen. Diese soll als Schnittstelle zwischen dem öffentlichen Telefonnetz einerseits und VoIP-Diensten andererseits fungieren.
/ Jens Ihlenfeld
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Die laut Anbieter erste deutsche Reseller-Plattform für VoIP ist direkt mit dem Frankfurter Peering-Knoten Xchange Point Europe (XPE) verbunden, der ebenfalls bei Interxion betrieben wird. Die neue Zentrale ist laut toplink so ausgelegt, dass sie künftig den gesamten deutschen Internettelefonverkehr abwickeln kann. In der jetzigen ersten Ausbaustufe wurde eine Kapazität für 180.000 Telefonteilnehmer geschaffen.

Technische Basis für den VoIP-Knoten bildet die Plattform toplink SIP Connect Plus. Die Gateway-Hardware stammt aus dem Carrier-Bereich (NEBS Level-zertifiziert) und verfügt über "dynamic jitter buffer". Damit sollen Telefonteilnehmer erst ab 100 msec Delay-Zeit in Drittnetzen eine Störung der Sprachqualität wahrnehmen können. Toplink garantiert, dass ab dem Übergabepunkt am DE-CIX die Gateways innerhalb von 10 msec und mit einem Paketverlust von weniger als 0,01 Prozent erreicht werden.

Der neue toplink-Knoten unterstützt unter anderem folgende Codecs: G.711 mit A-Law (Europa-Norm), G.711 mit µ-Law (US-Norm), G.723, G.726 und G.729. Die benötigte Bandbreite für ein Gespräch reicht je nach Qualitätsanspruch von 16 kbps (G.723) bis 80 kbps (G.711) pro Verbindung.

Dabei richtet sich toplink vor allem an Anbieter, die in das VoIP-Geschäft einsteigen wollen, ohne eine eigene Plattform zu betreiben. Für ihr VoIP-Angebot schließen sie einfach ihr Netz an das toplink-Vermittlungssystem im Interxion-Datenzentrum mit dem DE-CIX-Knoten in Frankfurt am Main an.

Der toplink-Knoten liefert neben dem technischen Interconnect zwischen Internet und Telefonnetz auch Abrechnungsdaten. Der VoIP-Anbieter erhält die Verbindungskosten als Telefonminuten ausgewiesen und kann darauf basierend eigene Tarife festlegen. Bestehen VoIP-Infrastrukturen etwa zwischen Firmenniederlassungen, lassen sich diese über den toplink-Knoten mit dem öffentlichen Telefonnetz verbinden. Toplink unterstützt auch eine Rufnummernportierung, so dass Nutzer auch über das Internet unter ihrer gewohnten Telefonnummer erreichbar sein können.


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