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Deutsche Spieleentwickler trauern um VUD

Reiner Spielepublisher-Verband als VUD-Nachfolger? Nachdem der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) auf Grund von internen Machtrangeleien aufgelöst wird, stehen die deutschen Spieleentwickler erst einmal ohne Lobby-Organisation da. Der niedersächsische Spieleentwickler-Zusammenschluss Northstar Developers erwartet allerdings in naher Zukunft die Gründung eines reinen Publisher-Verbandes.
/ Christian Klaß
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Northstar Developers bedauern den auf der letzten Mitgliederversammlung des VUD gefällten Auflösungsbeschluss , auch wenn diese Entscheidung nicht unbedingt überraschend gewesen sei, habe der VUD trotz der internen Konflikte gerade in den letzten Jahren beachtliche Arbeit geleistet. Unter anderem durch die erfolgreiche Etablierung der Games Convention in Leipzig.

"Da sich mit der Gründung von Northstar Developers und dem GAME-Verband bereits Interessenvertretungen der Entwickler etabliert haben, erwarten wir in naher Zukunft die Gründung eines reinen Publisher-Verbandes. Wir hoffen, dass sich die Zusammenarbeit mit diesem ebenso kooperativ und menschlich gestaltet, wie dies mit dem VUD in der Vergangenheit der Fall gewesen ist" , heiß es seitens Northstar Developers.

Es sei sehr bedauerlich, dass die Auflösung gerade in einer Phase des Aufbruchs stattfinde. Gerade die Games Convention habe dazu geführt, dass die Branchenbeteiligten verstärkt aufeinader zugegangen sind. "Aus unserer Sicht hat der VUD als Moderator die Kommunikation angeschoben und moderiert."

Zumindest die Northstar Developers wünschen sich deshalb die Gründung einer Spitzenorganisation der Unterhaltungssoftwareindustrie nach dem Vorbild der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO), "damit den Interessenvertretern aus den Bereichen Entwicklung, Produktion, Publishing und Handel weiterhin eine Kommunikationsplattform für den Gedankenaustausch und die Vertretung gemeinsamer Interessen zur Verfügung steht."

Glaubt man Spiegel Online(öffnet im neuen Fenster) , lag das Scheitern des VUD vor allem an Streitigkeiten um die Position der Publisher, die im Vergleich zu einzelnen Entwicklerstudios mehr Einfluss im Verband wünschten. Zudem habe es Streit um eine Förderung von deutschen Entwicklern gegeben, die meisten großen Publisher haben ihre Wurzeln in den USA und entwickeln lieber dort mit eigenen Teams. Insofern wäre ein reiner Publisher-Verband vermutlich weniger konfliktbeladen - wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit nur Publisher- und weniger die Entwickler-Interessen vertreten, sieht man einmal vom Kampf gegen illegale Kopien ab.

Zum 2003 gegründeten Northstar Developers e.V. zählen 4Head Studios, Collision Studios, Elocom, exDream, Nuclearvision, Polyzoom, Reakktor, Solidgames und Vectorcom.


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