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Spieletest: Outrun 2 - Spielhallen-Klassiker für Daheim

Sega setzt legendäres Rennspiel für Xbox um. Wenige Rennspiele waren so stilprägend wie Outrun von Sega - dieser Spielhallen-Hit, in dem man mit einem roten Ferrari an Traumstränden vorbei von Checkpoint zu Checkpoint eilte, gehört zweifellos zu den unsterblichen Arcade-Klassikern. Sega hat nun die Bitten unzähliger Videospielfans weltweit erhört und eine Umsetzung des Outrun-2-Automaten für die Xbox entwickelt.
/ Thorsten Wiesner
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Wer regelmäßig sein Geld in der Spielhalle lässt, wird sich auch mit der Konsolen-Version des Titels schnell zurecht finden - der Hauptmodus des Spiels ist eine recht originalgetreue Umsetzung des Automaten. Unter mehreren Ferrari-Modellen kann ein Favorit ausgewählen werden, danach gilt es, innerhalb eines vorgegebenen Zeitlimits einen bestimmten Streckenabschnitt zurückzulegen. Ist man dabei erfolgreich, passiert man einen Checkpoint, und der nächste Streckenabschnitt muss bewältigt werden.

Insgesamt müssen fünf Checkpoints im vorgegebenen Zeitrahmen erreicht werden, bevor man mit der Endsequenz belohnt wird. Dabei gibt es an jedem Checkpoint eine Gabelung, die den Spieler nach rechts oder links abbiegen lässt - links warten die leichteren, rechts die schwierigeren Streckenabschnitte. So wird für ein wenig Abwechslung im Rennen gesorgt, was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Outrum 2 ein recht kurzes Vergnügen ist - wie beim Automatenvorbild haben geübte Spieler die Finish-Linie nach ein paar Minuten das erste mal erblickt.

Für längeren Spielspaß sorgen da glücklicherweise die zusätzlichen Rennaufgaben, in denen es unter anderem gilt, in einem Verfolgerfeld nie auf den letzten Platz abzurutschen, spektakulär zu driften oder eine vorgegebene Geschwindigkeit nicht zu unterschreiten. Die blonde Begleiterin auf dem Beifahrersitz freut sich dabei über besonders gute Leistungen und überschüttet einen mit Liebkosungen, kann aber auch ziemlich rabiat zur Sache gehen, wenn man von der Strecke abkommt und Unfälle verursacht.

Davon abgesehen hinterlassen Überschläge, die es auf Grund des zahlreichen Verkehrs auf den Straßen immer mal wieder geben kann, keinerlei Wirkung - man verliert nur ein wenig Zeit, ein Schadensmodell gibt es nicht. Überhaupt kann natürlich von realistischer Fahrphysik keine Rede sein, der Wagen liegt felsenfest auf der Straße, das Arcade-Prinzip steht klar im Vordergrund.

Optisch sieht Outrun 2 sehr gut aus und überzeugt mit schicken Landschaften, schönen Fahrzeugen und netten Licht- und Spiegel-Effekten. Das Geschwindigkeitsgefühl ist ebenfalls gut, wenn auch von der Klasse eines Burnout 3 weit entfernt. Akustisch hingegen herrscht schon bald Langeweile - mehr als ein paar Variationen klassischer Outrun-Themen werden kaum geboten.

Outrun 2 ist exklusiv für die Xbox erhältlich. Umsetzungen für andere Plattformen sind derzeit nicht geplant.

Fazit:
Outrun 2 auf der Xbox ist - wie das Spielhallen-Vorbild - ein immer wieder netter Spaß für zwischendurch, der Nostalgie-Gefühle aufkommen lässt, gleichzeitig aber mit zeitgemäßer Präsentation aufwartet. Die Komplexität und den Tiefgang eines Burnout 3 oder gar eines Project Gotham Racing 2 erreicht der Sega-Titel aber nicht einmal ansatzweise und ist somit auch nur bedingt die verlangten 60 Euro wert - so ist es besser zu warten, bis das Spiel zum Mid-Price angeboten wird.


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