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Visible Light Communications - LEDs zur Datenübertragung

Sichtbares Licht flackert Daten zum Empfänger. An fast jedem elektronischen Gerät finden sich Status-LEDs - das japanische Visible Light Communications Consortium (VLCC) will diese oder spezielle LED-Transmitter für die Informationsübertragung im sichtbaren Spektrum des Lichts nutzen. Die der Infrarotübertragung sehr ähnliche Technik soll sich bereits der Marktreife nähern und anders als bei funkgestützten Geräten eine bessere Positionsbestimmung für ortsabhängige Dienste insbesondere in Gebäuden ermöglichen.
/ Christian Klaß
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Datenübertragung mittels sichtbaren Lichts kann den japanischen Forschern zufolge als Ergänzung zu Datenfunktechnik eingesetzt werden. Daten lassen sich mit der noch in Entwicklung befindlichen Technik über LED-basierte Lampen, Verkehrssignale und Leuchtreklame übertragen - dabei wird der Datenstrom in Form von für Menschen nicht sichtbaren, da sehr kurzen Licht-Aussetzern übertragen. Beispielsweise könnten LED-Ampeln Autos und Fußgänger mit Verkehrsinformationen oder beliebigen anderen Informationen versorgen.

Anders als bei nicht sichtbarem Infrarot-Licht soll sichtbares Licht, ohne Augenschäden zu verursachen, in stärkerer Intensität gesendet werden können. Im Vergleich zu Funktechnik soll VLC auch bedenkenlos etwa im Gesundheitsbereich eingesetzt werden können - und ist nicht durch Begrenzung auf ein bestimmtes Spektrum reglementiert. Allerdings ist auch sichtbares Licht von Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit abhängig.

Die Forscher bezeichnen VLC als attraktive Option zur sofortigen Übertragung großer Datenmengen, nennen aber noch keine erreichbaren Datenraten. Wenn Daten versendende und empfangende Maschinen nur einige Zentimeter bis wenige Meter entfernt voneinander platziert werden, kann sichtbares Licht zur Übertragung genutzt werden. Auf Grund des leuchtenden Lichts könne der Benutzer schnell feststellen, welche Geräte gerade Daten übertragen.

Die metergenaue Ortung des eigenen Standortes könnte in Gebäuden über individuelle LED-Positionsmelder erfolgen, die anderen Geräten wie Handys die nötigen Daten mitteilen. Theoretisch soll die Ortungsgenauigkeit auch im Millimeterbereich möglich sein, was etwa der Robotersteuerung dienlich sein könnte.

Die Idee zur Kommunikation über sichtbares Licht hatten einige Mitglieder des japanischen Institute of Electronics, Information and Communication Engineers (IEICE) bereits vor einigen Jahren, die Forschung konzentriert sich seitdem auf das Erreichen höherer Datenraten und die Verbreiterung der LED-Anwendungsbereiche. Die VLCC wurde im November 2003 gegründet und besteht aus 15 Unternehmen, darunter auch NEC und Matsushita, die sich im Konsortium der Entwicklung und Kommerzialisierung von LED-Kommunikationssystemen widmen.

In welche Richtung sich die Produkte unabhängig vom Marktpotenzial entwickeln, konnten die Forscher 2003 noch nicht absehen. Die Anwendungen mussten noch stärker definiert werden. Auf der Anfang Oktober 2004 stattfindenden japanischen Fachmesse CEATEC sollen aber schon funktionsfähige Systeme in Aktion gezeigt werden. "Wir nennen das Jahr 2004 das 'Jahr eins für Visible Light Communication' und wir sind gespannt, die inländische Technik einem weltweiten Publikum vorzustellen" , so Professor Shinichiro Haruyama, Vizepräsident des VLCC und Angestellter des Department of Information and Computer Science der japanischen Keio University.


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