Bundesjustizministerium: Kopien brauchen Originale

Zypries: Kein Recht auf Privatkopie - Kultur-Flatrate lässt Europa nicht zu

Das Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des Urheberrechts, dessen zweiter Korb gerade in Form eines Referentenentwurfs vorgelegt wurde, wird von einer Informationskampagne unter dem Titel "Kopien brauchen Originale" begleitet. Herzstück der Kampagne ist das Internetportal www.kopien-brauchen-originale.de, das vom Bundesministerium der Justiz heute online gestellt wurde.

Artikel veröffentlicht am ,

"Unser Ziel ist es, ein zukunftsfähiges und von Verbrauchern und Rechtsinhabern gleichermaßen akzeptiertes Urheberrecht zu schaffen. Mit unserer Informationskampagne wollen wir den Gesetzgebungsprozess für die Bürgerinnen und Bürger transparent gestalten und das Bewusstsein für den Schutz geistigen Eigentums schärfen", erklärt Bundesjustizministerin Brigitte Zypries die bislang eher ungewöhnliche Maßnahme.

Nach Ansicht der Ministerin ist die Neugestaltung des Urheberrechtsgesetzes eine der wichtigsten Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung der Wissensgesellschaft.

Man habe die Betroffenen, entsprechend dem Prinzip der kooperativen Gesetzgebung, schon frühzeitig in die Arbeiten an dem Gesetzentwurf eingebunden. Mit der jetzt gestarteten Kampagne richte man sich nun direkt an alle Bürger, die sich für die Novellierung des Gesetzes interessieren. "Jeder ist eingeladen, sich zu informieren und in Chats mitzudiskutieren. Und das nicht erst, wenn alle Entscheidungen bereits getroffen sind, sondern während des gesamten Gesetzgebungsprozesses", heißt es aus dem Ministerium.

Neben dem Referentenentwurf stehen auf der Website auch die Ergebnisse der elf Arbeitsgruppen sowie ein Interview mit Bundesjustizministerin Zypries zur Verfügung. Darin weist Zypries ein Recht auf Privatkopien entschieden zurück: "Die Privatkopie ist 1965 nur deshalb zugelassen worden, weil man die Urheber vor dem Kopieren nicht schützen konnte und ihnen über die Pauschalvergütung wenigstens einen finanziellen Ausgleich zukommen lassen wollte. Der Verbraucher hat sich nun an die Privatkopie gewöhnt und mancher hält sie fälschlicherweise für sein 'Recht'. [...] Es gibt kein Recht auf kostenlosen Zugriff auf das Eigentum anderer."

Zypries bekräftigt auch ihre Ansicht, dass eine Art "Kultur-Flatrate" für das Internet aus europarechtlichen Gründen nicht durchsetzbar sei: "Die Europäische Union gibt uns ganz klare Rahmenregelungen für Schranken vor und eine allgemeine Online-Schranke ist danach nicht möglich.". Nur die Rechteinhaber und Urheber haben nach Ansicht von Zypries das Recht zu entscheiden, über welche Geschäftsmodelle ihre Werke vermarktet werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


c.s. 23. Okt 2004

ich möchte gern auch mal etwas fragen. es heisst es ist verboten musik bei illegalen...

c.s. 23. Okt 2004

ich möchte gern auch mal etwas fragen. es heisst es ist verboten musik bei illegalen...

c.s. 22. Okt 2004

ich möchte gern auch mal etwas fragen. es heisst es ist verboten musik bei illegalen...

c.s. 22. Okt 2004

ich möchte gern auch mal etwas fragen. es heisst es ist verboten musik bei illegalen...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Automobil
Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
Artikel
  1. Fiktive Szenarien und Stereotype: AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke
    Fiktive Szenarien und Stereotype
    AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke

    Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) nutzen realistische KI-Bilder, um Stimmung zu machen. Die Bilder sind kaum von echten Fotos zu unterscheiden.

  2. Java 20, GPT-4, Typescript, Docker: Neue Java-Version und AI everwhere
    Java 20, GPT-4, Typescript, Docker
    Neue Java-Version und AI everwhere

    Dev-Update Oracle hat Java 20 veröffentlicht. Enthalten sind sieben JEPs aus drei Projekten. Dev-News gab es diesen Monat auch in Sachen Typescript, Docker und KI in Entwicklungsumgebungen.
    Von Dirk Koller

  3. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /