DVD-Beschlagnahme: Raubkopie-Angst verunsichert Filmbranche
Columbia TriStar hielt Import-DVDs für Raubkopien und konfiszierte diese
Am Abend des 18. August 2004 fand auf dem Fantasy Film Fest in Berlin eine Autogrammstunde anlässlich der Vorpremiere des Films Hellboy statt, bei der Columbia TriStar vermeintliche DVD-Raubkopien von Hellboy konfiszierte. Die für Raubkopien gehaltenen Import-DVDs des Films sind mittlerweile wieder auf dem Weg zu den Besitzern - mit einer kleinen Entschädigung von Columbia TriStar, die den Vorfall bedauern.
Auf dem Fantasy Film Fest in Berlin zeigte Columbia TriStar die Comic-Verfilmung Hellboy einen Monat vor dem offiziellen Kinostart in Deutschland und organisierte aus diesem Anlass am 18. August 2004 für Fans des Films eine Autogrammstunde, bei der der Regisseur des Films, Guillermo del Toro, sowie zwei Darsteller anwesend waren. Als einige Hellboy-Fans die Chance nutzten, ihre frisch erworbenen Import-DVDs von Hellboy mit Autogrammen versehen zu lassen, staunten diese nicht schlecht, als ihnen die DVDs weggenommen wurden.
Columbia TriStar erklärte gegenüber Golem.de, dass man die Import-DVDs zunächst fälschlicherweise für Raubkopien gehalten hatte. Daher nahmen Unternehmensmitarbeiter die betroffenen DVDs an sich, weil verhindert werden sollte, dass die Hellboy-Stars eine Raubkopie des Films mit einem Autogramm versehen. Betroffene lösten unter anderem im Forum der DVD-Fansite DVD-Inside eine Debatte über den Vorfall aus, wonach es bei der "Beschlagnahmung" der DVDs sehr hitzig und lautstark zugegangen sei. Columbia TriStar räumte gegenüber Golem.de ein, dass der Ton nicht so war, wie er hätte sein sollen, was allerdings für beide Seiten gelte.
Das Vorkommnis begründete Columbia TriStar damit, dass die Filmpiraterie derzeit ein großes Thema sei und die Filmbranche allgemein sehr vorsichtig sei, wenn es um mögliche Verbreitung von Raubkopien geht. Erst kürzlich sei der in den USA lebende Hellboy-Regisseur in seiner mexikanischen Heimat gewesen, wo ihm jemand von einer Hellboy-DVD berichtete, obgleich der Film dort noch nicht auf DVD erschienen ist und es sich somit um eine Raubkopie gehandelt habe. Daher sei auch der Regisseur in Bezug auf Raubkopien entsprechend sensibilisiert gewesen, so dass es zu den Geschehnissen in Berlin kam, auch wenn dort keine Raubkopien im Spiel waren. Columbia TriStar versicherte, dass Hellboy-Fans damit keineswegs kriminalisiert werden sollen.
Obgleich Hellboy auf dem Fantasy Film Fest rund einen Monat vor dem offiziellen deutschen Kinostart Mitte September 2004 zu sehen war, gibt es die DVD zum Film - wie so oft im Filmgeschäft - in den USA bereits zu kaufen. In die US-Kinos kam Hellboy Ende März 2004 und seit Ende Juli 2004 wird die Region-1-DVD des Films in Übersee angeboten.
Wie Columbia TriStar mitteilte, sind die einbehaltenen Import-DVDs von Hellboy wieder auf dem Weg zu den Besitzern. Als kleine Entschädigung hat auch Ron Perlman - der Hauptdarsteller von Hellboy - die betreffenden DVDs unterzeichnet, der während der Autogrammstunde ansonsten keine DVDs unterzeichnet hatte.
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qed plonk / IQ 5
ich finde das Vorgehen von Columbia TriStar ziemlich übel. die Geschädigten sollte sich...
Kopierschutz drauf oder nicht ist mit entsprechenden Tools nachweisbar. Ich habe das btw...
Kopierschutz drauf oder nicht ist mit entsprechenden Tools nachweisbar. Ich habe das btw...