Das Aus für asiatische Niedrigpreis-DVD-Player?

Berichte aus Asien über an Lizenzgebühren scheiternde DVD-Player-Hersteller

Erst günstige DVD-Player aus Asien haben es möglich gemacht, dass sich nun fast jeder ein entsprechendes Abspielgerät kaufen kann. Nun berichtet allerdings die Nachrichtenagentur Interfax, dass dies bald ein Ende haben könnte, da chinesische Hersteller ihre Niedrigpreis-DVD-Player nicht mehr exportieren und sich stattdessen auf teurere Geräte wie mobile DVD-Player oder gar ganz andere Produkte konzentrieren.

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Interfax zufolge müssen chinesische DVD-Player-Hersteller teilweise bis zu 27,45 US-Dollar pro Gerät zahlen, was etwa 20 bis 30 Prozent ihrer Produktionskosten ausmache. Die Lizenzgebühren erheben die 6C Alliance (Hitachi, Panasonic, JVC, Mitsubishi, Toshiba, Times Warner, IBM), die 3C Alliance (Sony, Pioneer, Philips, LG), Thomson, DTS, Dolby and MPEG-LA, die jeweils Abgaben von 1,- bis 5,- US-Dollar pro Gerät verlangen würden. Hier sind im Netz auch andere Zahlen zu finden, die sich jedoch nicht allzu weit von dem entfernen, was Interfax nennt.

Obwohl Thomson laut einer Interfax-Meldung vom März 2004 bereits versucht, mit chinesischen Handelsorganisationen eine Einigung zu finden, sollen laut einer aktuellen ChinaTechNews-Meldung bereits viele chinesische DVD-Player-Hersteller auf andere Exportprodukte umgestiegen oder Pleite gegangen sein. Im ersten Halbjahr 2004 hätten etwa 30 DVD-Unternehmen allein im Bao'An District der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen das Zeitliche gesegnet.

Insgesamt gibt es aber laut von Interfax zitierten staatlichen Zahlen in China immer noch über 200 DVD-Player-Hersteller. Deren Kunden leben aber hauptsächlich im Ausland: Während innerhalb Chinas jährlich 5 Millionen DVD-Player verkauft würden, gehen 60 Millionen ins Ausland. Dies habe viele chinesische Hersteller dazu gebracht, OEM-Partner in anderen Märkten zu finden.

Gegenüber Interfax gaben Hersteller an, ihre Exporte von Low-End-DVD-Playern eingestellt zu haben, da die Lizenzgebühren zu hoch geworden seien. Stattdessen würden einige Hersteller wie Shinco (der größte DVD-Player-Exportierer), SVA und Malata sich nun auf komplett andere Produktbereiche wie Plasma-, LC-Displays oder aber teurere, mobile DVD-Player konzentrieren, deren Preis dann hoch genug wäre, um die - so wird es in China gesehen - horrenden Lizenzgebühren abzudecken.

Nicht nur bei der DVD, sondern auch bei deren Nachfolger HD-DVD geht es um Lizenzgebühren, die noch deutlich höher liegen sollen. Deswegen versucht die chinesische "EVD Alliance" die Produktion von EVD-Playern anzukurbeln - und chinesischen Herstellern die noch höheren HD-DVD-/Blu-Ray-Lizenzen für hochauflösende Videofilme zu ersparen. Die EVD-Lizenz ist mit 2 US-Dollar deutlich niedriger als die der DVD- oder HD-DVD-Varianten. CNN berichtete Ende Mai 2004 allerdings, dass trotz der besseren Technik Unmut seitens der chinesischen Käufer gibt, denn nicht alle EVD-Player sollen - hier wurde an Lizenzgebühren gespart - DVDs abspielen können und auch das Angebot an EVDs sei im Vergleich zur DVD noch nicht besonders groß. Nicht verwechselt werden sollte die EVD übrigens mit der taiwanesischen FVD, die auf Microsofts WMV9 bzw. WMV-HD basiert...

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Emanuele 12. Apr 2006

Was Verarbeitung und Qualität betrifft, so sind die Markenprodukte sehr wohl besser...

Gast 30. Jul 2005

klar, dann erklär mal dem roten laser das er jetzt ein blauer laser sein soll, und das...

plattfuss 30. Jul 2005

"Der Nischenmarkt für Ogg oder DivX interessiert die großen Markenführer nicht. mp3 ist...

signor.e 07. Jul 2004

Und was hat das bitte mit Egoismus zu tun?



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