Handy-Fernsehen: DVB-H-Pilot startet in Berlin
Im Rahmen des Pilotprojekts, das voraussichtlich auf Angestellte (bzw. deren Familien) aus den beteiligten Unternehmen beschränkt sein wird, werden im Bereich mobiles Fernsehen die Sender 13th Street (Spielfilme), N24 (News), Eurosport und der RTL Shop vertreten sein. Im Bereich interaktives Fernsehen wird Vivaplus mit der Musikvideosendung "Get the Clip" erlauben, über das nächste zu spielende Lied per SMS abzustimmen, während im Bereich interaktive Unterhaltung das "Quiz-Spiel" Trapp'd per Abstimmung erlaubt, den Weg der Heldin zu steuern. Das Live-Bild rendert ein Server aus einer Datenbank und sendet es per DVB-H. Ob dieses von der Berliner Firma gosub für Vodafone entwickelte Spiel genügend Teilnehmer anlocken kann, wird sich zeigen müssen. In Aktion wollte Vodafone Trapp'd noch nicht zeigen. Als eher praktische Anwendung soll "Whats Up" dienen, ein Berlin-Stadtführer, der unter anderem mit Kinoprogramm, Filmbewertungen (TIP Magazin) und Kartenbestellung (per Online-Verbindung) aufwartet.
Gesendet werden die Sender und Dienste anfangs vom Fernsehturm am Alexanderplatz, später soll noch vom Schäferberg gefunkt und dabei jeweils die DVB-T-Technik mitgenutzt werden. Die Teilnehmer können entweder ein spezielles Content-Management-System vom ebenfalls am Pilotprojekt beteiligten Unternehmen T-Systems verwenden oder direkt vor dem T-Systems-Multiplexer ihre DVB-H-Inhalte und -Datendienste in die Sendeanlage speisen.
Die ganze schöne Technik bringt jedoch nichts, wenn damit nicht auch Geld verdient werden kann. Geld kosten wird es nämlich erst mal, ein passendes Angebot für DVB-H zu stricken, nicht alle Fernsehformate sollen nämlich unterwegs wirklich sinnvoll sein. Es habe sich laut bmco-Projektmanager Prof. Dr. Claus Sattler bereits herausgestellt, dass man unterwegs nicht nur mit einer stärkeren Geräuschkulisse und "2- statt 20-Zoll-Bildschirmdiagonale" zu kämpfen habe, sondern auch die Nutzungsdauer im Schnitt eher bei 10 Minuten anstatt bei den auf der Couch üblichen bis zu 90 Minuten liegen würde. Sendungen müssten also angepasst werden, einfach und kurz sein und jederzeit den Ein- und Ausstieg ermöglichen. Texte und Ticker müssen zudem als Metadaten mitgeliefert und anders dargestellt werden - ansonsten sind sie nicht mehr oder nur kaum zu erkennen.
Auch die üblichen 8-Minuten-Werbeblöcke sind laut Sattler mit DVB-H nicht mehr sinnvoll. Hier müssen nun neue Werbeformen gefunden und auch erst akzeptiert werden. Denn ob die Werbetreibenden überhaupt noch zusätzlich etwas für eine Präsenz im DVB-H bzw. auf dem Handy zahlen wollen, ist laut Robert Fahle von RTL New Media fraglich: "Versuchen Sie mal, einen Sponsor für ein WAP-Portal zu finden - Viel Glück, da müssen sie lange reisen", betonte Fahle im Rahmen des Workshops.
Erlöspotenziale sieht Fahle weniger in der DVB-H-Plattform an sich, sondern mehr in der Interaktivität. Gleichzeitig sei es noch schwer abzuschätzen, was für ein Potenzial existiert, und man müsse schon jetzt - also in den ersten Stufen der DVB-H-Planung - überlegen, mit welchen Diensten später Geld verdient werden könne, um das eigene Engagement zu finanzieren. Das Projekt dürfte nicht "in Schönheit sterben". Ein Weg sei es etwa, stärker an den Datentransfer-Erlösen der Mobilfunkunternehmen beteiligt zu werden als es bisher der Fall sei. Auch mit DVB-H komme man nicht wesentlich näher an den Kunden heran - diese gehören immer noch den Mobilfunkunternehmen, die auch die Endgeräte vertreiben werden.
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Hello Chris, there are already some smart phones (Siemens, Nokia, Samsung) but they...
DVB-H ist wieder einmal eine Abzocke der Provider. Sollen Sie doch Zusatzadapter für...
Dear all, so many news about DVB-H, test-phases in Berlin etc. etc. etc. But how do they...
Dear Christian, maybe you can help me on this Issue. Where can I find an English version...
Hab eben mal nachgetragen, dass das H für Handheld steht. Die Zusatzinfo schadet ja...