Eben Moglen: Freie Software läutet Revolution ein

Eröffnungsrede von Eben Moglen auf der Berliner Konferenz "Wizards of OS 3"

Freie Software ist nur der erste Schritt im Streben nach Freiheit, so Professor Eben Moglen, Autor der GNU/GPL und Justiziar der Free Software Foundation (FSF), zur Eröffnung der Berliner Konferenz "Wizards of OS 3". Moglen skizzierte in seiner Rede den Kampf der FSF als ein Streben nach ökonomischer Freiheit. Software sei dabei nur ein erster Schritt, die Freiheit in die Gesellschaft zu tragen.

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Moglen sieht die FSF als die Sonnenseite der Globalisierung, die das Streben nach Freiheit verkörpert. Ein Streben, das die Menschheit schon seit Jahrhunderten antreibe, meint Moglen in seiner Rede unter der Überschrift "Die Gedanken sind frei". Er sieht dabei einen grundsätzlichen Unterschied zu Freiheitskämpfern früherer Generationen, die für ihre Utopien gekämpft haben: nämlich die jetzt mögliche praktische Umsetzung.

Freie Software sei dabei nur ein erster Schritt, um die Idee von Freiheit in die Gesellschaft zu tragen. Dabei liefert freie Software die notwendigen Werkzeuge, die es erlauben, Freiheit nun auch in andere Bereiche der Gesellschaft zu transportieren. Technologie spiele dabei eine zentrale und entscheidende Rolle, denn diese sei nicht umkehrbar, erklärt Moglen. So sei die Freie-Software-Bewegung auch weniger eine technische als vielmehr eine politische Bewegung.

Als Beispiel, wie Technologie die Welt verändern kann, führt Moglen die Musikindustrie an: Zwölfjährige seien heute besser darin, Musik zu verbreiten als die Plattenfirmen. Den Versuch der Musikindustrie, diese Jugendlichen nun zu kriminalisieren, bezeichnete Moglen als das Dümmste was man tun kann. Moglen sieht die FSF als Teil einer Revolution, die Sieger, aber auch Verlierer haben wird. Auf der Seite der Verlierer stünden dabei vor allem diejenigen, die Informationen und Wissen als Produkt auffassen und vermarkten wollen.

Freiheit sei vor allem in vier Bereichen notwendig: Freie Software, die jeder nutzen, verändern und verbreiten könne; freie Hardware, die macht was der Benutzer - und nicht der Verkäufer - will; freie Kultur, also das Recht das kulturelle Wissen zu erweitern, abzuwandeln und kreativ zu sein; und als viertes freie Frequenzen. Letztere seien dabei von zentraler Bedeutung, denn erst freier Zugang zum Funkspektrum ermögliche es, freies Wissen zu verbreiten.

Die exklusive Vergabe von Frequenzen beschreibt Moglen als nicht mehr zeitgemäß - Wireless-LAN sei ein Anfang, diese Strukturen aufzubrechen. Bald werde eine Zeit anbrechen, in der es keine Telefonrechnungen mehr gibt und Funknetze das leisten, was heute noch von Telekommunikationsunternehmen verkauft wird.

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Jesus_lebt! 10. Jul 2006

... Was fuer ein Gefasel. Ghandi hat auch an sich geglaubt, auch Jesus un Mutter Theresa...

volker klepp 15. Aug 2004

eva, ich teile deine meinung nicht, aber ich achte sie natürlich. du wolltest uns...

Eva-Maria Nerling 24. Jun 2004

(Übrigens heißt es "welche Deklamation". Welch ohne e verwendet man nur in Kombination...

Eva-Maria Nerling 24. Jun 2004

Schön, daß die Auswirkungen der Versuche, uns alle richtig auf den Draht zu nehmen, bei...



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