Weitere Kritik an EU-Richtlinie zu Softwarepatenten
Auch das Konzept von Open Source sehen Tauss und Kelber gefährdet, da sich mit der vorgeschlagenen Richtlinie die Rechtsunsicherheit für europäische Softwareanbieter sowie für alternative Entwicklungs- und Maintenance-Konzepte - wie z.B. Open Source - erheblich erhöhe. Die Abgeordneten fordern daher den Europäischen Rat und das Europäische Parlament auf, den vorliegenden Entwurf nachzubessern, und auch die Bundesregierung soll sich zudem auf europäischer Ebene für Nachbesserungen einsetzen.
Auch nach einem mehrjährigen, äußerst kontroversen und wechselhaften Verfahren seien wichtige Punkte in Bezug auf Softwarepatente bisher nicht angemessen gelöst. Dabei nennen Tauss und Kelber vor allem Fragen der notwendigen Erfindungshöhe, des Technizitätsbegriffs, des Umfangs zulässiger Patentansprüche sowie der Berücksichtigung von neuen Anforderungen hinsichtlich IT-Sicherheit und Interoperabilität. Zudem stehe eine belastbare Evaluierung der bisherigen, umstrittenen Erteilungspraxis des Europäischen Patentamtes weiterhin aus.