Studie: Linus Torvalds hat Linux nicht erfunden
Das unter anderem von Microsoft finanzierte Institut macht mit seiner neuen Studie nicht das erste Mal im Zusammenhang mit deutlicher Kritik an Open Source auf sich aufmerksam. So veröffentlichte das Institut beispielsweise im Jahr 2002 eine Studie zur Sicherheit von Open Source. Darin kam man zu dem Schluss, dass Regierungsstellen Open-Source-Software nur mit Vorsicht einsetzen sollten, biete diese Terroristen doch auf Grund des offenen Quellcodes Angriffspunkte.
Die aktuelle Studie, die Teil eines Buches von Kenneth Brown zum Thema Open Source ist, soll ab dem 20. Mai 2004 in Auszügen auf den Seiten der Alexis de Tocqueville Institution veröffentlicht werden. Vorab weist man aber darauf hin, dass Open-Source-Software generell von Freiwilligen entwickelt wurde, die ihrerseits auf Material zurückgreifen, an dem Unternehmen oder Dritte Rechte halten.
Die Studie greift dabei direkt auch Linus Torvalds und die Aussage, er sei der Erfinder von Linux, an. Zudem werfe die Studie wichtige Fragen auf, die sich jeder Entwickler und Nutzer von Open Source stellen müsse, heißt es in einer Vorabmitteilung(öffnet im neuen Fenster) des Instituts.
Seine Schlüsse ziehe Brown aus umfangreichen Interviews mit mehr als zwei Dutzend führenden Technikern in den USA, Europa und Australien, darunter Richard Stallman, Dennis Ritchie und Andrew Tanenbaum.
Wirklich konkret wird man in der Vorabmitteilung zwar nicht, nennt aber Unix als eines der meist lizenzierten, imitierten und gestohlenen Produkte in der Geschichte der Informatik. Dass Linux an Unix angelehnt ist, stellt dabei aber nichts Neues dar, bediente sich Torvalds doch zum einen dem Unix-Derivat Minix als Basis für seine Entwicklung und nutzte zudem die frei verfügbaren Werkzeuge des GNU-Projekts, das sich zum Ziel gesetzt hatte, ein freies, Unix-ähnliches Betriebssystem zu implementieren. Dabei griff Torvalds auch auf bestimmte Strukturen und Bezeichnungen von Unix zurück, wie unter anderem in Torvalds Biografie nachzulesen ist.
Auch wenn Linux oft als Betriebssystem bezeichnet wird, handelt es sich nur um einen Kernel, der zusammen mit den GNU-Tools ein Betriebssystem GNU/Linux ergibt.



