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Sicherheitslücken in weiteren Bluetooth-Mobiltelefonen

Drei verschiedene Sicherheitslecks in Bluetooth-Schnittstelle untersucht. Das Sicherheitsunternehmen Integralis hat 23 weitere Mobiltelefone mit Bluetooth-Funktion auf mögliche Sicherheitslücken zusammen mit Xonio getestet und entdeckte insgesamt 13 Modelle, die anfällig für Attacken per Bluetooth sind. Untersucht wurden drei unterschiedliche Angriffsszenarien mit verschiedenen Möglichkeiten für Angreifer.
/ Ingo Pakalski
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Nach den Erkenntnissen von Integralis weisen insgesamt vier Handy-Modelle eine Sicherheitslücke in der Bluetooth-Implementierung auf, die eine so genannte Chaos-Attacke erlaubt. Angreifer können darüber unbemerkt Anrufe tätigen - etwa zu teuren 0190-Nummern, Gespräche unterbrechen, Kurzmitteilungen lesen und versenden oder auch Kalender- und Adressbuchdaten im Gerät oder auf der SIM-Karte einsehen und ändern. Bereits im März 2004 berichtete Integralis darüber und benannte damals das Sony Ericsson T610 und das Nokia 6310i als verwundbar. Hier kamen nun noch das Nokia 6650 und das Sony Ericsson T68i hinzu, während zwei weitere Firmware-Versionen des Nokia 6310i als verwundbar identifiziert wurden. Im Unterschied zu den Nokia-Modellen lassen sich die Sicherheitslücken in den Sony-Ericsson-Modellen nur ausführen, wenn diese im visible-Modus betrieben werden.

Die Möglichkeit einer so genannten Snarf-Attacke wurde in sechs Mobiltelefonen gefunden. Diese Sicherheitslücke in der Bluetooth-Schnittstelle erlaubt es Angreifern, das Adressbuch, den Kalender, Visitenkarten und ähnliche Daten auf einem fremden Handy unbemerkt abrufen und auch verändern zu können. Dieses Sicherheitsleck steckt in den Nokia-Typen 6310 und 6310i sowie in den Sony-Ericsson-Modellen T610, T630, T68i und Z600. Wie auch bei der Chaos-Attacke kann ein Angreifer die Sony-Ericsson-Modelle nur attackieren, wenn diese im visible-Modus laufen.

Als weiteres Angriffsszenario wurden Denial-of-Service-Attacken untersucht, die bei sechs Handy-Modellen entdeckt wurden. Damit kann ein Angreifer ein Gerät blockieren, so dass dieses neu gestartet werden muss. Bei einigen Mobiltelefonen sollen sich dadurch aber auch Anrufe unterbrechen lassen, allerdings hat Integralis diese nicht benannt. Zu den betroffenen Mobiltelefonen gehören die vier Nokia-Modelle 7600, 6810, 6820 und 6230 sowie das Siemens S55 und das Panasonic X70.

Eine ausführliche Liste(öffnet im neuen Fenster) der betroffenen Handy-Modelle mit der Angabe der getesteten Firmware-Versionen stellt Integralis kostenlos zur Ansicht zur Verfügung.

Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, die Bluetooth-Funktion in einem Handy nur dann zu aktivieren, wenn diese benötigt wird. Die Empfehlung von Integralis geht sogar so weit, Bluetooth in Mobiltelefonen keinesfalls an öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen, Flughäfen oder Messen einzuschalten.


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