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Verhaltenskodex für Suchmaschinen

Nutzer haben falsche Vorstellungen von der Finanzierung von Suchmaschinen. Die vier deutschsprachigen Suchmaschinen Abacho, Apollo7, crossbot und Sharelook wollen ihre Arbeit künftig an einen Verhaltenskodex binden, das kündigten die Betreiber heute am 10. Mai 2004 gemeinsam auf der Berliner Konferenz "Suchmaschinen - Neue Herausforderungen für die Medienpolitik" an, die am 10. und 11. Mai von der Bertelsmann Stiftung und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen in Berlin veranstaltet wird.
/ Jens Ihlenfeld
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Die Konferenz als Plattform für Entscheidungsträger aus Suchmaschinenindustrie und Medienpolitik soll den Höhepunkt des Projektes Transparenz im Netz(öffnet im neuen Fenster) der Bertelsmann Stiftung bilden. Im Rahmen des Projektes hatte die Stiftung auch die Studie "Wegweiser im Netz" zu Marktsituation, Qualität und Nutzung deutschsprachiger Suchmaschinen erstellt und starke Defizite bei der Nutzerfreundlichkeit und der Objektivität der Suche festgestellt. Besonders problematisch für die Trefferrelevanz bleibe dabei weiterhin die Manipulation ("Spamming") von Suchmaschinen.

So beobachten laut der Stiftungsstudie 83 Prozent der befragten Suchmaschinen, dass das Spamming-Problem zugenommen hat. In einem gezielten Spamming-Test habe man bei allen führenden Suchmaschinen durch externe Manipulation eine Aufnahme der manipulierten Websites in das Suchmaschinen-Ranking erreichen können: "Die Suchmaschinen müssen noch mit weit effektiveren Maßnahmen gegen diese Manipulation von außen vorgehen, um die Relevanz der Treffer und des Rankings zu erhöhen. Das gilt im besonderen Maße, wenn sich Angebote mit jugendgefährdenden Inhalten hohe Rankings durch Spamming erschleichen" , erläutert Professor Dr. Marcel Machill, Journalistik-Professor an der Universität Leipzig und Berater der Bertelsmann Stiftung, die Ergebnisse der Studie.

Fehlende Transparenz bei den Suchmaschinen werde besonders an dem mangelnden Wissen der Nutzer über die Funktionsweisen von Suchmaschinen deutlich. In einer repräsentativen Befragung der deutschen Internetnutzer hatten mehr als 50 Prozent der Nutzer falsche Vorstellungen von der Finanzierung der Suchmaschinen und gehen meist fälschlicherweise davon aus, dass Suchmaschinen als neutrale Informationssortierer arbeiten.

Aus diesen und weiteren Ergebnissen entwickelte die Bertelsmann Stiftung den Code of Conduct(öffnet im neuen Fenster) für Suchmaschinenbetreiber. Dieses Selbstregulierungsinstrument sieht unter anderem vor, dass Nutzern besser erklärt wird, wie Suchmaschinen arbeiten und sich finanzieren, Kinder und Jugendliche vor jugendgefährdenden Inhalten geschützt werden und dass illegale Inhalte aus den Trefferlisten entfernt werden.

Künftig will die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen die Thematik weiterführen. "Wissen ist Macht und Macht braucht immer Kontrolle. Die Suchmaschinen sind als 'Gatekeeper' vor den Wissensspeichern des Internets besonders mächtig. Wir müssen lernen, worin diese Macht dieser Maschinen besteht, wie sie funktionieren und wer sie wirklich in Gang setzt. Wozu sie gebraucht werden und wie man sie missbrauchen kann. Letztlich heißt das Suchwort: 'Kompetenz'" , erklärt Dr. Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen das Engagement der LfM.


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